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Stimme to go – es lebe die Selbstoptimierung

Oktober 13, 2019 von Sigrid Haas

„On the run“ Selbstoptimierung als Lebensziel kann ganz schön anstrengend sein

„Coffee to go auch zum Mitnehmen“ – so heißt die augenzwinkernde Botschaft einer Postkarte, die in unserer logopädischen Praxis am Küchenschrank hängt. Mich bringt sie immer wieder zum Lächeln. Ich habe mir schon überlegt, eine Karte mit dem Spruch „Stimme to go“ zu entwerfen. Damit Sie nicht vergessen, Ihre Stimme immer mitzunehmen.

Aber zum Kaffee. Unter uns gesagt: schmeckt Ihr „coffee to go“ wirklich nach Kaffee oder nicht auch nach aufgewärmter Pappe? Vom CO2-Abdruck der Pappbecher möchte ich an dieser Stelle gar nicht sprechen. Und auch nicht davon, dass Kaffee als säurehaltiges Getränk Ihrer Stimme Feuchtigkeit und Elastizität entzieht und daher mit Verstand und in Maßen genossen werden sollte. Sondern ich frage mich Folgendes. Kann unser Körper beim Frühstücken oder Mittagessen im Stehen oder unterwegs tatsächlich neue Energien aufnehmen? Wozu verwenden Sie und ich die Zeit, die wir angeblich durch solche „to-go“ Manöver sparen? Könnte es sein, dass dieser Selbstoptimierungs-Lifestyle auf lange Sicht gesehen eine große Lüge ist?

Die gute Nachricht ist: mit Stimme und Atmung besitzen einen eingebauten Lügendetektor. Die beiden sind so sehr mit Ihrem ureigenen Inneren verquickt, dass sie sich nichts vormachen lassen. Auch nicht von Starbucks. Beide begleiten Sie von ihrem ersten Lebensmoment an, wohin Sie auch gehen. Das nenne ich Stimme to go!!!

Lohnt es sich dann nicht, diese beiden Begleiter liebevoll zu umsorgen? Stimme und Atmung sind nicht anspruchsvoll. Ein bisschen gesunder Menschenverstand ist ausreichend. Um auf Dauer gesund zu bleiben, brauchen sie:
1) einen erquickenden Schlaf
2) frisch zubereitetes Essen und viel Zeit zum Genießen und Kauen desselben
3) Bewegung an der frischen Luft und
4) einen harmonischen Lebensrhythmus – individuell auf jeden Menschen abgestimmt.

„Ja super, höre ich Sie jetzt sagen. Erzählen Sie das mal meinem Chef oder meiner Familie. Ich lebe doch nicht in einer Wellness-Oase.“ Genau. Da lebe ich auch nicht. Bei der Umsetzung geht es nicht um einen radikalen Wechsel in Ihrem Lebenswandel, sondern um kleine Schritte „to go“. Dafür eben jeden Tag.
Trinken Sie einen Kaffee weniger und essen Sie dafür einen knackigen Bodensee-Apfel. Boykottieren Sie den Aufzug und laufen Sie die Treppen hoch und runter. Lüften Sie häufiger und schnuppern Sie dabei die frische Luft. Gönnen Sie sich am Wochenende eine Siesta und machen einen kleinen Urlaub im Alltag. Nutzen Sie Düfte wie Lavendel, um sanfter einzuschlafen…Lauschen Sie nach Innen und Sie werden spüren, was Ihnen gut tut.

Lassen Sie dabei Ihrer eigenen Kreativität freien Lauf. Manchmal sind es auch unkonventionelle Ideen, die nach oben kommen. Wie bei mir neulich, als ich seit langem wieder mal das Bedürfnis hatte, einen Purzelbaum zu machen. Ein tolles Gefühl! Was es auch sei, die Belohnung wird sofort spürbar. Sie fühlen sich wacher, entspannter, lebendiger.

Warum Atmung und Stimme so anders ticken als das, was wir üblicherweise als Erfolgsrezepte anwenden („schaffe, schaffe, Häusle baue“), das wird Thema meines nächsten Blog-Beitrags sein. Das schon einmal im Voraus: damit es uns gut geht, können wir viele Dinge sein- und loslassen. Zum Beispiel auch den Anpruch auf Selbstoptimierung.

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Kategorie: Alle, Atmung, Lebensqualität, Stimme, Stimmhygiene Stichworte: atmen, Energie, Entspannung, Regeneration, Stimme pflegen, Stimmhygiene, Wellness

Waldbaden für Ihre Lunge

Juli 15, 2019 von Sigrid Haas

Ihr Bronchialbaum wächst von oben nach unten und entspringt im Kehlkopf.

Ich hatte das grosse Glück, am Rande des Schwarzwalds aufzuwachsen. Wenn damals jemand zu mir gesagt hätte: „ich gehe waldbaden“ hätte ich mich wohl in ein wandelndes Fragezeichen verwandelt. Dabei hatte ich das jetzt so grossartig aus Japan importierte Wellness-Geheimnis schon von klein auf für mich entdeckt. Der Wald war nur einen Katzensprung von zuhause entfernt. Er war und ist eine Welt, die ich liebe: mit Geräuschen, Düften, Farbspielen und Empfindungen die es sonst nirgendswo gibt. Da geht das Herz auf und wie ich heute weiss, auch die Lunge.

Stellen Sie sich vor:  in Ihrer Lunge wächst einer der schönsten Bäume, die die Natur geschaffen hat. Es ist Ihr Bronchialbaum. Das Besondere an ihm ist, dass er genau umgekehrt funktioniert wie die Bäume im Wald. Einer erhabenen Buche ähnlich hat er die Wurzeln in der Luftröhre und verzweigt sich dann nach unten in den Weiten Ihrer Lungenlappen. Dabei bildet der Bronchialbaum 300 bis 500 Millionen Lungenbläschen- ein wahres Wunder!

Der Bronchialbaum in Ihrem Inneren und die Bäume, die Sie umgeben, stehen ein einem ständigen und lebensspendenden Austausch. Das ist unser Glück, denn:

  • Damit ein Baum leben kann, braucht er vor allem Wassesr, Licht  und Kohlendioxid aus der Atmosphäre. Im Gegenzug setzt er Sauerstoff frei.
  • Wir Menschen dagegen benötigen zum Leben Wasser, Nahrung und Sauerstoff.
    Im Gegenzug setzen wir Kohlendioxid frei.

Man könnte also sagen, dass die Hälfte Ihrer Atmung in Ihnen stattfindet und die andere Hälfte in den Bäumen. Sie haben eine innere Lunge und eine ausgelagerte Lunge. Genau deshalb fühlen Sie sich im Wald so wohl. Dort können Sie diesem Geben und Nehmen bewusst Aufmerksamkeit schenken.  Probieren Sie bei Ihrem nächsten Spaziergang im Wald oder im Park folgende Waldbade-Übung aus.

1) Finden Sie einen Baum, der Ihnen zusagt. Sie können sich unter ihn setzen und in seine Zweige hinaufschauen oder ihn aus etwas Abstand in voller Grösse betrachten.
2) Lauschen Sie Ihrer Atmung nach. Sagen Sie sich dabei innerlich: „ich atme aus und beschenke den Baum mit allem, was ich bin. Ich atme ein und bekomme die Lebensenergie des Baumes zurückgeschenkt. „
3) Spüren Sie, wie die Verbindung zwischen Ihnen und „Ihrem“ Baum mit jedem Atemzug wächst.

Es es ist ein einfacher und natürlicher Austausch, in dem Sie sich geborgen und Eins mit dem Universum fühlen können. Stärken Sie sich dadurch für schwierige Situationen oder tanken Sie einfach neue Energie für den restlichen Tag. Verbinden Sie sich über Ihre Atmung mit der Standhaftigkeit und Weisheit der Bäume.

Falls Sie das Thema Wald interessiert und Sie herausfinden möchten, wie die Bäume denken, leben und fühlen, empfehle ich Ihnen wärmstens die Lektüre von Peter Wohllebens: Das geheime Leben der Bäume. Sie werden den Wald auf eine ganz andere Weise sehen und lieben lernen.

Wenn Sie Ihre Wahrnehmung schärfen, kann in bestimmten Fällen aus einer gewöhnlichen Ansammlung von Bäumen ein wahrhaftiger Zauberwald werden. Nicht umsonst spielt der Wald in Märchen oft eine bedeutsame Rolle. Das bringt uns zu unserem nächsten Blog-Beitrag… demnächst in diesem Kino! Es geht darum, uns auch im Alltag immer wieder eine imaginäre Krone aufzusetzen und erhobenen Hauptes durchs Leben zu gehen. Nur dann kann unsere Stimme mühelos und königlich schwingen und klingen.

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Kategorie: Alle, Atmung, Lebensqualität Stichworte: atmen, beschwerdefrei, Energie, Entspannung, Regeneration, Stress, Übung, Wellness

Detox für Ihre Stimme: Ölziehen, Zungenschaber und Nasendusche

Juni 15, 2019 von Sigrid Haas

Starten Sie mit frischem Atem in den Tag!

Nach der ganzkörperlichen Wellness für Ihre Stimme steht nun der Mund- und Nasenraum im Fokus. Denn hier wird Ihr Stimmklang erst geformt und verstärkt. Dieser  Raum sozusagen Ihr Verstärker oder Mikrofon und es lohnt sich deshalb, ihn über das gewohnte Zähneputzen hinaus  mit einer morgendlichen Detox-Kur zu pflegen. Mit ein bisschen Übung dauert das Ganze zwischen 5 und 7 Minuten….Sie werden es nicht mehr missen wollen. Und Ihr Umfeld erst recht nicht. Mundgeruch hat so keine Chance! Was Sie dazu brauchen ist Öl, einen Zungenschaber und eine Nasendusche.

1) Ölziehen: Kultivieren Sie den guten Geschmack

Je nach persönlichem Geschmacksempfinden können Sie biologisches Sesamöl, Kokosöl oder Sonnenblumenöl verwenden. So geht’s:
1 Teelöffel bis 1 Esslöffel Öl im Mundraum hin-und herbewegen und sanft kauen. Die Flüssigkeit nicht hinunterschlucken, sondern nach 3-5 Minuten in ein Küchenpapier spucken und entsorgen. Danach den Mundraum gut ausspülen. Manche putzen im Anschluss daran gerne die Zähne.

2) Zungenschaber und Zungengymnastik für gute Stimmung

Ich empfehle die tägliche Benutzung eines Zungenschabers. Das ist ein gebogenes und elastisches Edelmetallteil, mit dem Sie Ihre Zungenoberfäche in wenigen Sekunden reinigen können. Setzen Sie den Zungenschaber am hinteren Teil der Zunge an und ziehen ihn Richtung Zungenspitze. Meist bleibt ein heller Belag am Schaber kleben. Igitt!!! Genau. Den  hätten Sie sonst zum Frühstück verspeist. Ausserdem können Ihre Geschmacksknospen wieder „aufatmen“. Das Leben wird Ihnen wieder ganz anders munden.

Wenn Sie schon im Badezimmer vor dem Spiegel stehen, nutzen Sie die Gelegenheit, um sich aus dem morgendlichen „Vor-dem-ersten-Kaffee-bin-ich-nicht-ansprechbar-Zombie“ in eine gut gelaunte Person zu verwandeln. Probieren Sie folgende Übungen:
* Stellen Sie sich vor einen Spiegel und strecken Sie sich drei Mal herzhaft die  Zunge heraus.
Versuchen Sie, mit der Zungenspitze Ihr Kinn bzw. Ihre Nase zu berühren. Wenn Sie das nicht zum Lachen gebracht hat, helfen nur noch die von Ajahn Brahm empfohlenen Push-ups:
* plazieren Sie Ihre Zeigefinger auf den Mundwinkeln. Bewegen Sie die Zeigefinger nun so nach oben,  dass Sie zwangsweise in eine lächelnde Position kommen. Kurz halten und geniessen und dann 20 Mal wiederholen.

3) Nasendusche: Flow für die Nase

Es ist kaum zu glauben, aber wahr: die Nasenatmung ist Ihr Energielieferant Nummer 1.  Erinnern Sie sich an Ihre letzte Erkältung? Ihre Stimme klang wahrscheinlich etwas entenartig. Und vielleicht waren Sie auch erschöpfter und gereizter sonst.  Das ist logisch: nur mit freien Atemwegen kommen Sie an Ihre volle Kraft.  Nach dem Aufstehen ist bei den meisten Menschen die Nasenatmung beeinträchtigt. Es lohnt es sich, Ihrer Nase auf die Sprünge zu helfen. Genauso, wie Sie Ihren ganzen Körper morgens in Schwung bringen, nämlich mit einer Dusche. In dem Fall einer Nasendusche.
(Einmal klicken, und Sie erfahren, wie eine Nasendusche aussieht und wie einfach sie zu handhaben ist.) Mit der Nasendusche stellen Sie sicher, dass beide Nasenlöcher frei sind und Sie mühelos atmen können. Dann kann eine effektive Nasenatmung zum Kaffeeersatz werden. Ihr geheimes, aber legales Doping-Mittel! Zusammenfassend: eine gesunde Nasenatmung ist geräuschlos. Sie passiert von alleine und der Mund ist bei der Einatemphase geschlossen.

Sie können Ihre Nasenatmung  auch dadurch aktivieren, indem Sie Düfte bewusster und genussvoller wahrnehmen, zum Beispiel beim Kochen oder Essen und in der Natur. Deshalb erfahren Sie im nächsten Beitrag, warum die Lieblingsbeschäftigung Ihrer Lunge Waldbaden ist.

Wichtig: die oben angegebenen Tipps zur Pflege des Mund- und Rachenbereichs gelten für körperlich gesunde Menschen. Sie ersetzen keine professionelle Therapie oder Absprache bzw. Behandlung mit dem Arzt Ihres Vertrauens. Wenden Sie sich bei anhaltenden Stimmproblemen bitte umgehend an einen HNO-Arzt in Ihrer Nähe.

 

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Kategorie: Alle, Atmung, Lebensqualität, Stimme, Stimmhygiene, Uncategorized Stichworte: atmen, beschwerdefrei, Energie, gute Stimmung, Stimme pflegen, Stimmhygiene, Übung

Wellness für Ihre Stimme: Wasser, Luft und Bewegung

Mai 30, 2019 von Sigrid Haas

Vom Wasser haben’s wir gelernt…Wasser macht Ihre Stimme lebendig

Sie haben recht. Im Sinne der Erhaltung der deutschen Sprache sollte ich an dieser Stelle nicht von Wellness sprechen, sondern von einer Pflegekur für Ihre Stimme. Lassen wir also die Verpackung und kommen wir gleich zum Inhalt. Was tut Ihrer Stimme gut?

1) Wasser, Wasser, Wasser
Es ist einfach, über den globalen Klimawandel zu reden. Aber: wie sieht es mit Ihrem persönlichen Wasserhaushalt aus? Hand aufs Herz: trinken Sie regelmässig 1 1/2 bis 2 Liter WASSER pro Tag? Mit der Betonung auf Wasser, denn: Kaffee, Schwarz-und Grüntee, Alkohol, Säfte sowie kohlensäurehaltige Getränke führen Ihrem Körper keine Flüssigkeit zu. Ganz im Gegenteil: sie bilden Säure und trocknen ihren Körper aus. Also: wenn Sie einen Kaffee bestellen, dann bitte immer gleich die doppelte Menge Wasser dazu trinken, damit Ihre Schleimhäute nicht austrocknen, Ihre Haut jung bleibt und Ihre Bandscheiben elastisch.

2) Luft, Luft, Luft
Wie wichtig die Atmung ist, merken die meisten Menschen erst, wenn diese nicht rund läuft. Im Normalfall ist das dann, wenn wir erkältet sind, eine wir eine Allergie haben oder im schlimmsten Fall eine Atemwegserkrankung. Das Leben wird anstrengender und das Sprechen oder Singen ebenfalls. Daher lohnt es sich, die Atemwege frei zu halten. Am leichtesten geht das mit einer Nasendusche. Darüber erfahren Sie mehr in folgendem Blog-Beitrag.  Aber schon heute können Sie Ihrer Atmung etwas Gutes tun:
Nummer 1: Trainieren Sie Ihre Nasenatmung. Atmen Sie bewusst bei geschlossenem Mund durch die Nase ein. Dabei können Sie die Nasenflügel leicht weiten. Die Ausatmung erfolgt bei geschlossenem oder leicht geöffnetem Mund. Das ist auch bei mässigem Sport wunderbar anwendbar. Zählen Sie, wie viele Schritte Sie ein- und ausatmen und finden Sie Ihren Rhythmus.
Nummer 2: Lüften Sie regelmässig die Zimmer, in denen  Sie sich befinden und nutzen Sie die Gelegenheit, um bei offenem Fenster tief durchzuatmen. Verbringen Sie so viel Zeit wie möglich an der frischen Luft.
Nummer 3: Gähnen, summen, lachen und singen Sie so oft wie möglich, um ihre Stimme beweglich und flexibel zu halten. Es darf schief klingen. Singen ist zusammen mit Lachen die beste Atemübung überhaupt.

3) Bewegung, Bewegung, Bewegung
Damit ist nicht ein hyperaktives Rumrasen gemeint, sondern eine organische Bewegung. Ein achtsamer und bewusster Umgang mit sich selbst. Ihre Stimme schwingt. Es sind zugleich feine und kraftvolle Impulse in einer fliessenden Qualität. Was heisst das für Sie? Schaffen Sie sanfte Übergänge: Räkeln Sie sich, bevor Sie morgens aufstehen. Dehnen Sie Ihren Körper etwas, bevor Sie laufen, radeln oder joggen. Reduzieren Sie zu lange Sitzphasen vor dem Computer oder in Meetings. Stehen Sie auf, hüpfen Sie oder machen ein paar Kniebeugen. Lassen Sie sich von eingeweihten Kollegen oder Familienmitgliedern den Rücken abklopfen. Benutzen Sie die Treppen statt dem Aufzug. Oder kaufen Sie sich einen Hund, der sie dazu motiviert, drei Mal täglich spazieren zu gehen.

Wichtig: die oben angegebenen Tipps zur Stimmpflege gelten für körperlich gesunde Menschen. Sie ersetzen keine professionelle Therapie oder Absprache bzw. Behandlung mit dem Arzt Ihres Vertrauens. Wenden Sie sich bei anhaltenden Stimmproblemen bitte umgehend an einen HNO-Arzt in Ihrer Nähe.

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Kategorie: Alle, Atmung, Kommunikation, Stimme, Stimmhygiene Stichworte: atmen, Regeneration, Stimme, Stimme pflegen, Stimmhygiene, Übung, Wellness

Was tun bei Räuspern und Frosch im Hals?

April 30, 2019 von Sigrid Haas

Gehen Sie mit Ihrem Frosch im Hals sanft um. Sonnentor bietet dazu einen speziellen Tee an (Bild).

Nehmen wir an, dass Ihr Frosch im Hals Sie nur gegentlich besucht, zum Beispiel wenn Sie in einer stressigen Situation sprechen müssen oder den Tag über zu wenig getrunken haben. Hier handelt es sich um einen Akutfall. Das können Sie tun, um Abhilfe zu schaffen:

1) Entspannt bleiben und den Frosch willkommen heissen

2) Soweit wie möglich dem Räuspern widerstehen, indem Sie der Enge im Hals Weite entgegensetzen durch eine Gähnbewegung

3) sanft schlucken, wenn möglich Wasser trinken

4) wenn das Räuspern nicht mehr aufzuhalten ist, wandeln Sie es bitte in ein vornehmes leichtes Hüsteln um. Wenn Ihnen das zu edel ist, können Sie es auch mit einem tiefen Seufzer oder einem leichten Summen probieren.

5) wenn das Räuspern plötzlich und stark über Sie hereinfällt, wandeln Sie es bitte in einen Hustenstoss gegen den gebeugten Ellenbogen um. Stabilisieren Sie dabei wenn möglich Ihren Brustkorb mit der anderen Hand („Selbstumarmung“). Diese Massnahme ist ebenfalls bei chronischem Reizhusten empfehlenswert.

6) um Ihre Stimmlippen nach dem Räuspern zu regenerieren, machen Sie bitte 6 Mal die folgende tausendfach erprobte und wirksame Übung:

Hauchübung: Atmen Sie durch die Nase bei geschlossenem Mund ein und führen Sie Ihre Handfläche vor den Mund. In der Ausatmung öffnen Sie den Mund leicht  und lassen Sie die warme Luft langsam, weich und geräuschlos ausströmen. Ganz so, wie wenn Sie gegen einen beschlagenen Spiegel hauchen, um ein „Sichtfenster“ zu eröffnen. Geniessen Sie, wie der warme Luftstrom ihre Handfläche berührt. In der Atempause führen Sie die Hand nach unten und beginnen erneut. Üben Sie mit rechter und linker Hand. Lassen Sie sich nach der Übung Zeit zum  Nachspüren. Wie hat sich Ihre Atmung verändert? Ist sie ruhiger und tiefer geworden?

Was ist Räuspern überhaupt? Beim Räuspern werden die Stimmlippen mit starkem Druck gegeneinanderschlagen und gegeneinander verschoben. Die Kräfte, die dabei mobilisiert werden, können Sie sich nicht hoch genug vorstellen. Es ist etwa so, als ob ein LKW mit 100 Stundenkilometer Geschwindigkeit auf eine Betonwand trifft. Der so entstehende Luftzug schleudert störenden Schleim oder Fremkörper weg und mindert den Juckreiz. So entsteht ein erleichterndes Gefühl, das leider meistens von kurzer Dauer ist.

Wenn Sie sich jedoch immmer wieder räuspern und sich so ein gelegentliches Räuspern in einen Räusperzwang oder chronischen Husten verwandelt, entsteht ein Teufelskreis. Denn um sich gegen die Räusper-Aggression zu schützen, produzieren die Schleimhäute der Stimmlippen vermehrt ein dickflüssiges Sekret, das den Räusper-Drang nur noch verstärkt. Auf Dauer kann es zu Veränderungen der Schleimhaut kommen. Dann kingt die Stimme belegt und heiser.

Wenn dies ihr Fall ist, lohnt es sich, zusammen mit dem Arzt Ihres Vertrauens die tieferliegenden Ursachen Ihres Räusperns abzuklären. Hier ist eine mögliche Checkliste:

1) Hausstauballergie: ein Allergie-Test kann Klarheit schaffen.

2) Sodbrennen oder Reflux: die über die Speiseröhre aufsteigende Säure reizt die Schleimhäute der Stimmlippen.

3) Entzündungen der Nasennebenhöhlen und der Nasenschleimhäute, unter Medizinern auch als PNDS (postnasal-drip-syndrom) gehandelt

4) regelmässige Einnahme von Substanzen, die die Schleimhäute reizen: Menthol, Pfefferminze in Form von Bonbons, Fruchtsäure sowie Kohlensäure in Getränken, sehr scharfe oder heisse Speisen, bestimmte Wirkstoffe von Medikamenten (Antidepressiva, Antikoagulanzien, z.B. zur Blutverdünnung, Blutdrucksenker, Hormonpräparate, Cortison-Derivate, Schmerzmittel, Antihistaminika).

Im nächsten Blog-Beitrag bekommen Sie Tipps, wie Sie Ihre Stimme pflegen und gesund erhalten können, ganz egal ob Sie (noch) unter Räuspern leiden oder nicht.

 

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Kategorie: Alle, Atmung, Lebensqualität, Schlaffhorst-Andersen, Sprechen, Stimme, Stimmhygiene, Uncategorized Stichworte: Beschwerden, Frosch im Hals, Räuspern, Stimme, Stimme pflegen, Stimmhygiene, Übung

Das Zwerchfell – Hauptsache inspiriert

September 20, 2018 von Sigrid Haas

Das Zwerchfell liebt Treppensteigen. Also los!

In diesem Exklusiv- Interview verrät uns die Diva Zwerchfell ihre persönlichen Tipps für Inspiration, Schönheit und Fitness. TEIL 3.

SH: Sehr verehrtes Zwerchfell, Sie sind Tag und Nacht aktiv. Trotzdem kommen Sie daher wie das blühende Leben. Welches ist ihr Geheimnis?

 ZF: Das verhält sich genauso wie bei Ihnen. Ich bekomme direkte Hilfe von oben. Die Quelle meiner Inspiration ist ein Nerv, der mir wie ein Engel rechts und links zur Seite steht und ständig belebende Impulse gibt. Ohne ihn würde ich meinen inneren Schweinehund nicht überwinden und auch mal auf dem Sofa liegen bleiben.

SH: Nur gut, dass Sie das nicht tun, sonst bliebe uns die Luft weg. Was passiert, wenn ihr Nerv einmal die Nerven verliert?

ZF: Im Normalfall ist das harmlos. Sie kennen das als Schluckauf.

SH: Das ist ja interessant. Meist hat jeder eine Lieblingsmethode, um den Schluckauf wieder zu beheben: 30 Sekunden lang die Luft anhalten, Wasser trinken, in kurzen Stössen ausatmen…

ZF: Das stimmt! Der Schluckauf verschwindet zudem meist von alleine, sobald Sie sich entspannen. Zum Glück ist mein Nerv (für Könner und Kenner: nervus phrenicus) ausser in chronischen Fällen nie lange gereizt. Das ist gut so, denn ich habe im Gegensatz zu anderen Körperteilen nur einen. Problematischer wird es für besagten Nerven, wenn Sie stark an der Halswirbelsäule verspannt sind. Dann kann es sein, dass dort ein solcher Druck entsteht, dass mein „Nerven-Engel“ die Flügel einklappen muss und nicht mehr richtig arbeiten kann. Infolgedessen wird es für mich schwierig, meine Muskeln zusammenzuziehen und die Einatmung auszulösen. Im wahrsten Sinne des Wortes fehlt mir dann die Inspiration und Ihnen die Luft. Deswegen mein Tipp: selbst wenn es sozial hipp ist „viel am Hals zu haben“, es lohnt sich langfristig nicht. Im Leben einer Diva ist der Hals allenfalls dazu da, dass ihn Diamanten zieren, nicht schwere Rucksäcke.

SH: Apropos Diva, davon gibt es bekanntlich viele in der Opernszene. Haben Sie selbst eine sängerische Neigung?

ZF: Durchaus, doch stehe ich nicht im Rampenlicht wie mein Lieblingsbruder Kehlkopf und dessen Vetter Mundraum sondern wirke als silbergraue Eminenz im Hintergrund. Das funktioniert so: über Lunge, Bronchien und die Luftröhre bin ich elastisch mit dem Kehlkopf verbunden. Wenn ich gut trainiert bin, ziehe ich den Kehlkopf in der Einatmenbewegung nach unten. Dadurch verschaffe ich dem Mundraum zusätzlichen Resonanzraum, den dieser geschickt nutzt, um die Schwingungen der Stimme weiter zu formen und zu verstärken. Das Ergebnis ist ein wunderbarer, mit Leichtigkeit erzeugter Stimmklang. Das freut nicht nur Heldentenöre, sondern auch Sie persönlich. Denn verraten Sie mir den Tag, an dem Sie mal nicht sprechen.

SH: Sie sagten, Sie sind nur dann in der Lage, diesen Resonanzrausch zu optimal zu unterstützen, wenn Sie gut trainiert oder zumindest maximal aktiviert sind.

ZF: Das ist richtig. Sie brauchen mir das nicht zu glauben, sondern können es selbst testen. Und zwar sofort:

  • Wählen Sie eine einfache Melodie, z. B. Alle meine Entchen. Oder O sole mio. Oder..
    Falls Sie Singallergiker sind, wählen Sie statt dessen einen Ihnen bekannten Satz, z.B. Wer reitet so spät durch Nacht und Wind…
  • Stellen Sie sich bequem hin.
  • Singen Sie nun den Liedanfang.
  • Beobachten Sie das Ergebnis.

Wiederholen Sie die Prozedur wie folgt:

  • Heben Sie beim Einatmen Ihr rechtes Bein. Bilden Sie mit Ihrem Knie einen rechten Winkel.
    Falls Sie Probleme mit dem Gleichgewicht haben, stützen Sie sich mit einer Hand an der Wand ab.
  • Singen Sie nun erneut den Liedanfang (beim Ausatmen, versteht sich) und lassen Sie das Bein in oben genannter Position.
  • Führen Sie das Bein nach unten und beobachten Sie das Ergebnis.

So wahr ich Diva bin und Zwerchfell heisse, müsste Ihre Stimme beim zweiten Durchgang voller und runder geklungen haben.

SH: In der Tat. Was bedeutet das für mich praktisch? Ich werde doch nicht im Can-Can-Schritt durchs Leben gehen…

ZF: Nein, das wäre zwar reizend, aber auf Dauer keine praktische Lösung. Trotzdem: tägliches Fitness-Training ist in den Kreisen der High Society ein Muss. Machen Sie es sich ab sofort zur Gewohnheit, Aufzüge und Lifte kategorisch zu ignorieren. Wann immer Sie Treppen steigen können, nutzen Sie die Chance und tun Sie das bewusst im Atemrhythmus. Da komme ich richtig in Schwung.

SH: Gut, das werde ich tun. Ausser Ihrer geschmeidigen Kraft fasziniert mich die Ruhe und Gelassenheit, die Sie ausstrahlen…

ZF: (lächelt). Die entsteht durch den richtigen Atemrhythmus. Das ist eine sehr persönliche Angelegenheit, die man am besten im direkten Gespräch klären kann. Als Dankeschön an Ihre werte Leserschaft gebe ich Ihnen für heute den exklusiven Zugang zu meiner Hotline. Die Nummer ist: 54321 (Einatmung) 12345 (Ausatmung). Nach einer kleinen Pause bin ich für Sie da.

SH: Vielen Dank für die Inspiration. Ich freue mich auf unser nächstes Gespräch.

 

 

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Kategorie: Alle, Atmung, Kommunikation, Lebensqualität, Präsenz, Sprechen, Stimme Stichworte: Atemrhythmus, atmen, Inspiration, Singen, Stimme, Übung, Zwerchfell

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