Ihr Zwerchfell liebt Treppensteigen. Also los!

Das Zwerchfell – Hauptsache inspiriert

In diesem Exklusiv- Interview verrät uns die Diva Zwerchfell ihre persönlichen Tipps für Inspiration, Schönheit und Fitness. TEIL 3.

SH: Sehr verehrtes Zwerchfell, Sie sind Tag und Nacht aktiv. Trotzdem kommen Sie daher wie das blühende Leben. Welches ist ihr Geheimnis?

 ZF: Das verhält sich genauso wie bei Ihnen. Ich bekomme direkte Hilfe von oben. Die Quelle meiner Inspiration ist ein Nerv, der mir wie ein Engel rechts und links zur Seite steht und ständig belebende Impulse gibt. Ohne ihn würde ich meinen inneren Schweinehund nicht überwinden und auch mal auf dem Sofa liegen bleiben.

SH: Nur gut, dass Sie das nicht tun, sonst bliebe uns die Luft weg. Was passiert, wenn ihr Nerv einmal die Nerven verliert?

ZF: Im Normalfall ist das harmlos. Sie kennen das als Schluckauf.

SH: Das ist ja interessant. Meist hat jeder eine Lieblingsmethode, um den Schluckauf wieder zu beheben: 30 Sekunden lang die Luft anhalten, Wasser trinken, in kurzen Stössen ausatmen…

ZF: Das stimmt! Der Schluckauf verschwindet zudem meist von alleine, sobald Sie sich entspannen. Zum Glück ist mein Nerv (für Könner und Kenner: nervus phrenicus) ausser in chronischen Fällen nie lange gereizt. Das ist gut so, denn ich habe im Gegensatz zu anderen Körperteilen nur einen. Problematischer wird es für besagten Nerven, wenn Sie stark an der Halswirbelsäule verspannt sind. Dann kann es sein, dass dort ein solcher Druck entsteht, dass mein „Nerven-Engel“ die Flügel einklappen muss und nicht mehr richtig arbeiten kann. Infolgedessen wird es für mich schwierig, meine Muskeln zusammenzuziehen und die Einatmung auszulösen. Im wahrsten Sinne des Wortes fehlt mir dann die Inspiration und Ihnen die Luft. Deswegen mein Tipp: selbst wenn es sozial hipp ist „viel am Hals zu haben“, es lohnt sich langfristig nicht. Im Leben einer Diva ist der Hals allenfalls dazu da, dass ihn Diamanten zieren, nicht schwere Rucksäcke.

SH: Apropos Diva, davon gibt es bekanntlich viele in der Opernszene. Haben Sie selbst eine sängerische Neigung?

ZF: Durchaus, doch stehe ich nicht im Rampenlicht wie mein Lieblingsbruder Kehlkopf und dessen Vetter Mundraum sondern wirke als silbergraue Eminenz im Hintergrund. Das funktioniert so: über Lunge, Bronchien und die Luftröhre bin ich elastisch mit dem Kehlkopf verbunden. Wenn ich gut trainiert bin, ziehe ich den Kehlkopf in der Einatmenbewegung nach unten. Dadurch verschaffe ich dem Mundraum zusätzlichen Resonanzraum, den dieser geschickt nutzt, um die Schwingungen der Stimme weiter zu formen und zu verstärken. Das Ergebnis ist ein wunderbarer, mit Leichtigkeit erzeugter Stimmklang. Das freut nicht nur Heldentenöre, sondern auch Sie persönlich. Denn verraten Sie mir den Tag, an dem Sie mal nicht sprechen.

SH: Sie sagten, Sie sind nur dann in der Lage, diesen Resonanzrausch zu optimal zu unterstützen, wenn Sie gut trainiert oder zumindest maximal aktiviert sind.

ZF: Das ist richtig. Sie brauchen mir das nicht zu glauben, sondern können es selbst testen. Und zwar sofort:

  • Wählen Sie eine einfache Melodie, z. B. Alle meine Entchen. Oder O sole mio. Oder..
    Falls Sie Singallergiker sind, wählen Sie statt dessen einen Ihnen bekannten Satz, z.B. Wer reitet so spät durch Nacht und Wind…
  • Stellen Sie sich bequem hin.
  • Singen Sie nun den Liedanfang.
  • Beobachten Sie das Ergebnis.

Wiederholen Sie die Prozedur wie folgt:

  • Heben Sie beim Einatmen Ihr rechtes Bein. Bilden Sie mit Ihrem Knie einen rechten Winkel.
    Falls Sie Probleme mit dem Gleichgewicht haben, stützen Sie sich mit einer Hand an der Wand ab.
  • Singen Sie nun erneut den Liedanfang (beim Ausatmen, versteht sich) und lassen Sie das Bein in oben genannter Position.
  • Führen Sie das Bein nach unten und beobachten Sie das Ergebnis.

So wahr ich Diva bin und Zwerchfell heisse, müsste Ihre Stimme beim zweiten Durchgang voller und runder geklungen haben.

SH: In der Tat. Was bedeutet das für mich praktisch? Ich werde doch nicht im Can-Can-Schritt durchs Leben gehen…

ZF: Nein, das wäre zwar reizend, aber auf Dauer keine praktische Lösung. Trotzdem: tägliches Fitness-Training ist in den Kreisen der High Society ein Muss. Machen Sie es sich ab sofort zur Gewohnheit, Aufzüge und Lifte kategorisch zu ignorieren. Wann immer Sie Treppen steigen können, nutzen Sie die Chance und tun Sie das bewusst im Atemrhythmus. Da komme ich richtig in Schwung.

SH: Gut, das werde ich tun. Ausser Ihrer geschmeidigen Kraft fasziniert mich die Ruhe und Gelassenheit, die Sie ausstrahlen…

ZF: (lächelt). Die entsteht durch den richtigen Atemrhythmus. Das ist eine sehr persönliche Angelegenheit, die man am besten im direkten Gespräch klären kann. Als Dankeschön an Ihre werte Leserschaft gebe ich Ihnen für heute den exklusiven Zugang zu meiner Hotline. Die Nummer ist: 54321 (Einatmung) 12345 (Ausatmung). Nach einer kleinen Pause bin ich für Sie da.

SH: Vielen Dank für die Inspiration. Ich freue mich auf unser nächstes Gespräch.

 

 

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