Kennen Sie das? Die Dinge, die uns am nächsten sind, kennen wir am wenigsten. Wir sehen sie nicht, weil wir einfach zu nah dran sind. Dazu gehört auch unsere Nase. Wir tragen sie mitten im Gesicht und doch nehmen wir sie meistens nur dann wahr, wenn sie stört. Also, wenn wir sie zu lang, zu kurz, zu breit oder zu spitz finden oder wenn ein Pickel darauf thront oder Sommersprossen. Es kann aber auch sein, dass unsere Nase „verstopft“ ist, weil wir erkältet sind oder eine Allergie haben. Dann bekommen wir nicht genügend Luft und atmen auf Halbmast. Das ganze Leben wird dadurch ungemütlich, wir fühlen uns nicht wohl in unserer Haut. Wir fühlen uns ausgebremst.
Aber auch ohne Erkältung atmen viele Menschen nicht wirklich tief durch die Nase ein und aus. Einfach deshalb, weil sie sich angewöhnt haben, hauptsächlich durch den Mund zu atmen. Beim Sprechen und Singen machen wir das sowieso. Doch in Ruhe oder beim Schlafen hat diese Gewohnheit fatale Konsequenzen. Zum Beispiel eine trockene und raue Stimme, Schnarchgeräuche, eine flache Atmung mit Tendenz zu Atemaussetzern und bei Kindern eine beeinträchtigte Entwicklung des Gehirns, ganz abgesehen häufigeren Infektionskrankheiten.
Sie möchten wissen, wie gut Ihre Nasenatmung funktioniert? Dann machen wir ganz einfach einen Test.
1) Setzen Sie sich bequem hin und atmen Sie durch die Nase ein und aus. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Ausatmung. Wie lang ist diese? (Zählen Sie innerlich langsam 1, 2, 3..). Atmen Sie natürlich ein und aus, es geht nicht darum, eine Rekordzahl zu erreichen. Notieren Sie sich Ihre Zahl.
2) Verschließen Sie den rechten Nasenflügel mit dem rechten Zeigefinger und atmen Sie sanft nur durch das linke Nasenloch ein und aus. So, als würden Sie an einer Blume riechen. Die Atmung ist so geräuschlos wie möglich. Atmen Sie 6 Mal ein- und aus.
3) Atmen Sie wieder durch beide Nasenlöcher ein- und aus. Hat sich etwas verändert?
4) Verschließen Sie nun den linken Nasenflügel mit dem linken Zeigefinger und atmen Sie nur durch das rechte Nasenloch 6 Mal ein und aus.
5) Spüren Sie dann wieder nach. Was hat sich verändert? Wie lange ist Ihre Ausatmung jetzt? Welches ist jetzt Ihre Zahl bei der Ausatmung? Bekommen Sie besser Luft als zu Beginn der Übung? Gibt es ein Nasenloch, das freier war als das andere?
Das kann gut sein, denn es gibt einen sogenannten Nasenzyklus, in dem sich rechtes und linkes Nasenloch in einem ca. 45-minütigen Schichtbetrieb abwechseln. Manchmal ist aber auch eine Seite permanent offener als die andere. Dies alles hat einen entscheidenen Einfluss auf unsere Tagesenergie. Dazu werde ich mehr im nächsten Blogbeitrag sagen. Dort finden Sie auch weitere Tipps für eine effektive Nasenatmung.
Was Sie jetzt schon tun können, um Ihre Nase zu pflegen ist, ihr eine kleine Aktivierungseinheit zu gönnen. Dazu klopfen Sie einfach die Nase leicht mit den Fingerkuppen ab. Vergessen Sie nicht die Nasenwurzel, also den Nasenursprung zwischen den Augenbrauen. Dazu können Sie auf den „Nasenlaut“ „N“ summen und die Vibration genießen.
Keine Sorge: dadurch wird Ihre Nase nicht lang wie die von Pinocchio und auch nicht groß und ausschweifend wie beim von Gérard Dépardieu wunderbar verkörperten Cyrano de Bergerac Sie wird einfach frei und kann Sie wieder mit Energie versorgen. Mit jedem Atemzug. Also ein dreifaches „Hoch“ auf Ihre Nase!!!