Helle Feder

Wie kann ich es mir leichter machen? Hilfe nicht nur bei Atemnot und Redeangst

Gute Fragen helfen, nicht nur bei Redeangst. Das wusste schon Sokrates. Eine Frage, die ich mir immer öfters stelle ist genau diese: „Wie kann ich es mir leichter machen?“ Dabei komme ich zu erstaunlichen Ergebnissen. Denn ich beginne, automatisierte Vorgänge oder Glaubenssätze zu hinterfragen. Wenn ich etwas Schweres trage, wie geht es leichter? Wenn ich einen Sachverhalt erkläre, wie kann ich für mich und mein Gegenüber transparenter sein? Wenn ich glaube „das war schon immer so“ geht es auch anders?  

Eine meiner Lieblingsstrategien, mir Dinge leichter zu merken, ist ein „Buchstabenwort“ oder Akronym zu erfinden. Das macht Spass und bringt Struktur und Schwung ins Hirn. Im unserem Fall heisst das Wort… L.E.I.C.H.T.

L wie Loslassen. Hier geht es um Ihren mentalen Fokus. Lassen Sie die Vergangenheit und die Zukunft los. Lassen Sie Ihre inneren und äusseren Erwartungen los und kommen Sie im Jetzt an. Seien Sie gut zu sich selbst. Sie haben immer das Beste gewollt und getan.

E wie Entspannen. Aus dieser Gewissheit heraus kann sich auch ihr Körper entspannen. Begeben Sie sich auf eine Körperreise von Kopf bis Fuss und lassen Sie alle überflüssigen Spannungen nach unten Richtung Boden bzw. Fussspitzen fliessen.

I wie Innehalten. Nun werden Sie bemerken, dass Ihre Atmung positiv auf die körperliche Entspannung reagiert und durch die neu gewonnenen Atemräume strömt. Geniessen Sie Ihren natürlichen Atemfluss und lassen Sie die Einatmung ganz von alleine kommen. Dann entsteht zwischen Ausatmung und der natürlichen und geräuschlosen Einatmung eine Atempause. Bei Atemnot oder Stress werden Sie dann wieder tief durchatmen können.

C wie Chancen ergreifen. Im magischen Raum der Atempause passiert Regeneration und Inspiration. Hier eröffnen sich  neue Perspektiven und kreative Lösungswege. Hier entsteht das Gefühl der Leichtigkeit und des „Von-Innen-Getragen-Seins“, der Grundpfeiler jedes gesunden Selbstvertrauens.

H wie Heilen. Die Atempause ermöglicht auch Heilung im Sinne von heil und ganz werden. Dann fühlen wir uns dem Ganzen, der Schöpfung und jedem anderen Wesen zutiefst verbunden. So religiös das auch klingen mag, dieses Grundgefühl der Verbundenheit ist das wirksamste Mittel gegen Redeängste. Denn diese werden dadurch geschürt, dass wir befürchten, uns zu blamieren.
Wenn Sie wissen, dass Wohlwollen Sie in jeglicher Situation umgibt – auch wenn es sich manchmal unter Masken und Agressionen verbirgt- dann ändert sich Ihr Blick auf die Welt. Wenn Sie ein Blackout haben oder sich verheddern, werden Sie die Situation relativisieren können. Statt der gewohnen Panikreation „Oh, Gott, was werden die anderen jetzt von mir denken?“ werden Sie ruhiger bleiben können und zu sich sagen : „Das passiert jedem einmal. Die anderen sind gekommen, um mir zuzuhören. Sie sind an meinem Wissen und Erfahungsschatz interessiert. Diesen möchte ich weitergeben.“  Ein gesunder innerer Dialog hilft Ihnen, sich selbst immer zu zentrieren und positiv zu bestärken.

T wie Teilen. Wenn Sie mit anderen kommunizieren, ob das nun vor einer kleineren oder grösseren Gruppe ist oder im Zwiegespräch, dann teilen Sie sich mit. Sie teilen Ihre Werte, Gedanken und Meinungen auf der Grundlage eines stabilen „Innenraums“, den Sie von L bis H schrittweise entfaltet haben. Erst hier, im letzten Schritt, geht es um den Aussenraum, darum, dass Sie Ihre Atemluft in Klang und Sinn verwandeln und Ihre Botschaft in die Welt tragen.

Was hier wie ein langer Weg aussehen mag, kann mit entsprechendem  Training im Zeitraum von wenigen Minuten oder Sekunden erfolgen. Immer und überall. Ein Moment des Innehaltens, bevor Sie eine lange Treppe hinaufgehen. Eine Minute, bevor Sie aus dem Auto aussteigen und zu einer Besprechung gehen. Probieren Sie es auch und machen Sie es sich L.E.I.C.H.T.! Trauen Sie sich, Altgewohntes zu hinterfragen und neue Wege zu gehen.

Und bleiben Sie dran: In diesem Blog-Beitrag (klick!) stelle ich Ihnen konkrete Techniken vor, wie bei Sie bei Ihrem nächsten Redeanlass Empathie und Verbundenheit mit dem Publikum schaffen können.

 

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