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Worte wirken Wunder, wenn sie Brücken bauen

„Ich glaube an die Wunder
der Worte,
die in der Welt wirken
und die Welten erschaffen.“

„…ich taste die Länge und Breite
der Wörter
suche erfinde
das atmende
Wort.“

schreibt Rose Ausländer in Ihrem Gedicht „Glauben“. In einem anderen Text heißt es:  Ich will wohnen im Menschenwort“. Für die heimatlos gewordene Rose Ausländer, die mit unterschiedlichen Sprachen aufgewachsen war und in verschiedenen Ländern lebte, wurde die Sprache selbst zur eigentlichen Heimat.

Eine (neue) Heimat zu finden, das ist die große Herausforderung für jene Menschen, die aus den verschiedensten, manchmal tragischen Gründen ihr Ursprungsland verlassen haben und nun  in Deutschland leben. Bis die deutsche Sprache auch für sie heimisch wird, wird es eine Weile dauern.

Doch manchmal  gibt es Lichtblicke, in denen sich unverhoffte Brücken zwischen Kulturen und Sprachen auftun. Zum Beispiel beim Wort „Traktor“. Ja, Sie haben richtig gehört „Traktor“. Ein Traktor ist ein Traktor ist ein Traktor (frei nach Gertrude Stein). In farsi, arabisch, afghanisch und verschiedenen afrikanischen Sprachen, wie ich mit Erstaunen feststellte. Die Augen der Teilnehmer in meinem Kurs „deutsche Phonetik für Asylbewerber“ leuchteten auf. Sie hatten damit ein Stück vertrautes Wortgut gefunden. Erleichterung machte sich breit. Deutsch ist doch nicht so unerreichbar. Dem Traktor sei Dank!

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