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Wellen statt Zacken – wie Sie sich im täglichen Wahnsinn zentrieren

Wenn ich mich als Atem-, Sprech- und Stimmlehrerin vorstelle, werden viele Menschen hellhörig. Wenige können sich später an die genaue Berufsbezeichnung erinnern. Das ist auch nicht nötig. Dazu ist sie viel zu lang und außer in Fachkreisen noch eher unbekannt. Doch der Begriff „Atmung“ findet fast immer Resonanz. Mein Gegenüber berichtet dann sehr oft über eigene Erfahrungen, beim Sport, beim Yoga oder beim Treppensteigen. Und dass es höchste Zeit ist, aus dem täglichen Stress herauszukommen und sich ganz tief zu entspannen.

Spätestens an dieser Stelle versuche ich, einen wichtigen Punkt klarzustellen. Mir geht es nicht darum, hochgestresste Menschen in eine Tiefenentspannung zu führen. Denn dann kommen Sie nur noch schlafwandlerisch nach Hause und brauchen unendlich viel Energie, um aus dem Minus-Hundert-Zustand am nächsten Morgen wieder in den Plus-Hundert Zustand hochzufahren. Ein solches Leben bewegt sich zwischen hochgradigem Adrenalinspiegel und Apathie. Das ist enorm kräftezehrend und wenig effizient.

Daher lautet meine Devise: Wellen statt Zacken! Ich sehe es als meine Aufgabe, Menschen in einen Zustand der „Wohlspannung“ zu versetzen bzw. sie auf dem Weg dorthin zu begleiten. So wird ein gesunder innerer Grundtonus gefördert, der flexibel auf mehr oder weniger Belastung reagieren kann. Konkret heißt das, dass Sie idealerweise nach einer Atem-Körper-Übungseinheit wach und zentriert sind.

Hilde Domin sagte: „Ich setzte einen Fuß in die Luft und sie trug.“ Genau das bietet Ihnen Ihre Atmung an. Lassen Sie sich von ihr tragen, in sanften Wellen.

 

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