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Ihre Sprechstimmlage oder: wir müssen nicht mehr müssen

Juli 25, 2020 von Sigrid Haas

Druck lass nach! Zulassen statt müssen ist die Devise.

Ja, Sie haben richtig gehört: „wir müssen nicht mehr müssen“. Was für viele von uns immer funktioniert hat und auch die Grundlage unseres (noch) aktuellen Lebensmodells ist, wird jetzt in Frage gestellt. Für junge Menschen ist das ganz klar. „Schaffe, schaffe, Häusle baue“ ist nicht mehr an der Reihe. Und wenn sie schon ein Haus bauen, dann sind es winzige, die sogennanten „tiny houses“, wo das komplette Leben auf 18m2 stattfindet. Verstehen Sie mich nicht falsch. Mir geht es nicht darum, von einem Extrem ins andere zu wandern. Sondern eine Balance zu finden, die Sie ins Lot bringt. Und damit auch Ihre Stimme beziehungsweise Ihre Sprechstimmlage. Das heißt im Klartext: wie beim Gitarre stimmen braucht Ihre Stimme genau das richtig Maß an Spannung.

Sie werden sich fragen: Was ist die Sprechstimmlage überhaupt? Die Sprechstimmlage ist der Frequenz- oder Tonhöhenbereich, auf dem sich Ihre Stimme beim Sprechen  einpendelt. Das macht sie ganz automatisch.

FALL  1: Wenn Sie nun unter Stress stehen, dann steigt Ihre innere Spannung und damit rutscht auch dieser Frequenzbereich nach oben. Die Stimme wird metallischer, quietschender und durchdringender. Das kann angebracht sein, wenn es darum geht, jemanden vor einer Gefahr zu warnen oder ein Kernanliegen kurz (wirklich nur kurz!!) hervorzuheben. Wenn Sie aber dauerhaft in diesem angespannten Modus bleiben, passieren zwei Dinge:
1) Sie werden beim Sprechen immer angestrengter und nervöser, weil Sie ohne vorheriges Training aus diesem Alarmmodus nicht mehr herausfinden.
2) Unsere Zuhörer, falls sie sich nicht schon diskret verdünnisiert haben, haben auf  Durchzug geschaltet, um sich vor dieser akustischen Agression zu schützen.

FALL 2: Umgekehrt kann es passieren, dass Sie so wenig Körperspannung haben, dass Ihre Stimme leiser wird und an Deutlichkeit verliert und in Bereiche sinkt, die ideal für eine Tiefenentspannung wären. Wer von uns erinnert sich nicht an einen Dozenten, ob in der Schule, Uni oder bei einem Vortrag, der die geballte Wirkung von 10 Schlaftabletten hatte? Welches sind hier die Auswirkungen?
1) Sie werden durch die hypnotisierende Wirkung des eigenen Sprechens noch monotoner und langsamer.
2) Die Zuhörer befinden sich nach kurzer Zeit im Langweile-Modus, d.h. das Handy wird aktiviert, oder wenn dieses nicht zur Hand ist besinnen sie sich auf traditionelle Methoden wie „ähms“ zählen oder Schiffe versenken.

In beiden Fälle ist das Endergebnis: es findet keine Kommunikation mehr statt. Wie schade! Welche Energieverschwendung!!

Was ist also zu tun? Um Ihre Wohlspannung in der Sprechstimmlage zu finden, probieren Sie folgendes aus: wenn Sie das nächste Mal mit einer Freundin telefonieren oder jemandem für längere Zeit wohlwollend (!!!) zuhören, achten Sie auf die „mhhs“, „ja“, „ach so“, „ok“, die Sie äußern, um dem Sprechenden zu signalisieren, dass sie ihm folgen. Diese kurzen Einwürfe befinden sich in aller Regel in der Sprechstimmlage, die Ihnen gut tut. Sie sind entspannt und zugewandt und müssen in dem Moment nichts leisten. Dabei kann sich Ihre Stimme in ihren persönlichen Wohlfühlbereich einpendeln.
In einem zweiten Schritt holen Sie sich diese Wohlfühl-Sprechstimmlage immer wieder ins Gedächtnis zurück, wenn Sie merken, dass Sie nach oben (das wird der häufigste Fall sein) oder nach unten abdriften.

Falls Sie der Gruppe der ewig Aktiven angehören (Fall 1), können Sie eine nachhaltige Einstellung Ihrer Sprechstimmlage im Optimalbereich erreichen, indem Sie Druck aus Ihrem Leben nehmen. Niemand formuliert das besser als Matthieu Ricard, nachweislich einer der glücklichsten Menschen unserer Zeit:
„Unsere Tätigkeiten vereinfachen heißt nicht, in Trägheit zu verfallen. Sondern es dient ganz im Gegenteil dazu, sich vom subtilsten Aspekt der Faulheit zu trennen, jenem, der uns dazu verleitet, uns in tausend zweitrangigen Aktivitäten zu verlieren.“

Darum – wie Sie beim Sprechen auf den Punkt kommen und sich dem Wesentlichen widmen – geht es in meinem nächsten Blog-Beitrag. Bis dahin gutes Gelingen beim Los- und Zulassen!

 

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Filed Under: Alle, Kommunikation, Lebensqualität, Sprechen, Stimme Tagged With: Entspannung, Lösung, Sprechen, Stimme, Stimme trainieren

Kiefer lösen und Mund auf! Können Sie beherzt „Ja“sagen?

September 3, 2019 von Sigrid Haas

Babyleicht aber zu oft unterdrückt: ein herzhaftes Gähnen lockert Ihren Kiefer und Ihre Gedanken

Ich wohne seit einiger Zeit in Oberschwaben und fühle mich sehr wohl hier. Mein vielfach bestätigte Beobachtung ist: erstens,  nette Leute gibt es  überall und zweitens, jedes Völkchen hat seine  liebenswerten Eigenheiten. Dreimal dürfen Sie raten, wie die hiesige „Spezialität“ lautet, natürlich auf den Sprechvorgang bezogen: beim Sprechen wird der Mund nur sehr sparsam geöffnet. Es könnte ja etwas verloren gehen!
Auf diese Weise werden die Kieferbewegungen maximal reduziert.  Leider wirkt sich diese Art von Sparsamkeit unvorteilhaft auf den Stimmklang aus. Runde und resonanzreiche „AAAs“ werden zur zur Seltenheit bei diesem Sprechen mit angezogener Handbremse. Zudem führt der permanent zusammengehaltene Kiefer zu einer leichten Verbissenheit.

Damit kommen wir zum grossen Thema der Ge-lassen-heit. Lassen und Lösen hängen miteinander zusammen. Sie haben im letzten Beitrag erfahren, wie wesentlich eine königliche Kopfhaltung für Ihre Ausstrahlung und Ihre Stimme ist. Ich bin gespannt, ob Sie diese neue Lebenseinstellung mit einem Buch oder einer Dreikönigskrone auf dem Kopf ausprobiert haben. Wichtig dabei ist, locker zu bleiben, sonst tut das König-oder Königinnen-Sein niemandem gut. Also: spielerisch aufrecht ohne Po zusammenklemmen und Brust raus wie bei Oma und vor allen Dingen den Kiefer locker lassen.

Auch wenn Sie nicht aus Schwaben oder Oberschwaben stammen, ist dieses Thema für Sie interessant. Denn der Kiefer ist für viele Menschen der Parkplatz für Stress und Anspannungen. Machen Sie folgenden  Test:

1) Beissen Sie die Zähne zusammen und fühlen Sie in der Mitte Ihrer Wangen nach. Hier müssten Sie eine deutliche Spannung Ihres grossen Kaumuskels spüren.

2) Führen Sie nun dazu die Gegenbewegung aus und dehnen Sie diesen Kaumuskel, indem Sie herzhaft gähnen. Wichtig: der Mund geht dabei AUF und am besten räkeln Sie sich dabei wie eine Katze. Gähnen Sie so genüsslich mindestens 3-4 Mal.

3) Streichen Sie danach Ihre Wangen von oben nach unten aus. Dabei setzen Sie Ihre Handballen am Jochbein (dem grossen Wangenknochen auf der Höhe der Ohren) an und öffnen Ihren Kiefer passiv. D.h. Ihr Unterkiefer wird ausschliesslich durch Ihre Handbewegung geöffnet. Dabei öffnet sich auch Ihr Mund zu einem länglichen Oval. Wenn es so aussieht wie „Der Schrei“ von Edvard Munch, dann haben Sie es richtig gemacht. Prüfen Sie es vor dem Spiegel.

4) Machen Sie nun sanfte Kaubewegungen und murmeln Sie dazu leise „mm“ oder „mjam, mjam“. Am besten stellen Sie sich dabei Ihr Lieblingsgericht vor. Können Sie spüren wie die Bewegung Ihres Kiefers geschmeidiger geworden ist?

5) Wenn Sie nun Ihren so geölten Kiefer weiter auf Flexibilität trainieren möchten, lege ich Ihnen einen „A“ Vers des „kleinen Hey“ ans Herz. Der Text ist zwar schon über hundert Jahre alt, hat sich aber tausendfach bewährt. Sie werden sehen, es geht nicht um den Inhalt, sondern um die Leichtigkeit und Präzision beim Sprechen:

Barbara sass nah am Abhang
Sprach gar sangbar – zaghaft langsam;
Mannhaft kam alsdann am Waldrand
Abraham a Sancta Clara!

Wenn Sie also das nächste Mal „Ja“ sagen, dann trauen Sie sich, dabei beherzt den Mund zu öffnen und Ihrem „Ja“ Klang, Fülle und Nachdruck zu schenken. Mannhaft wie Abraham oder sangbar wie Barbara.

 

 

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Filed Under: Alle, Kommunikation, Lebensqualität, Schlaffhorst-Andersen, Sprechen, Stimme Tagged With: Aufrichtung, Entspannung, Mund, Sprechen, Stimme trainieren, Stress, Übung

Wie geht es Ihrem inneren Schweinehund?

Dezember 22, 2018 von Sigrid Haas

Ihr Schweinehund – Illustration von Gisela Aulfers

Keine guten Vorsätze ohne Ihren inneren Schweinehund

Weihnachten steht vor der Tür und daher auch die Zeit, in wir gewöhnlich etwas Verhängisvolles tun. Nein, das sind nicht nur zu viele Plätzchen und Weihnachtsbraten, sondern es sind die guten Vorsätze. Genauer gesagt ist es eine bestimmte Art von guten Vorsätzen, nämlich die, die sich spätestens am 10 . Januar wieder sang- und klanglos in Luft auflösen. Das „ab jetzt zwei Mal pro Woche Joggen“, „mehr Zeit für die Familie haben“, „das Arbeitszimmer aufräumen“ oder „endlich ein Stimmtraining machen“ wurde genüsslich von Ihrem persönlichen Schweinehund verspeist. Mehr dazu erfahren Sie in dem amüsant und pratkisch geschriebenen Buch von Marco von Münchhausen: „So zähmen Sie Ihren inneren Schweinehund.

Nicht nur zum Jahreswechsel ist die Macht der Gewohnheiten ein zentrales Thema. Es bestimmt massgeblich den Erfolg meiner Kunden oder Patienten bei einem Stimmtraining oder einer Stimmtherapie. Das Prinzip ist einfach: es gibt gute und schlechte Gewohnheiten. Und es gibt alte Gewohnheiten und neue. Mein Ziel ist es, meine Klienten dabei zu unterstützen, alte und ungute Gewohnheiten zu erkennen und diese mit neuen guten zu überschreiben. Zum Beispiel, Lautstärke nicht über Druck an der Stimme, sonder über Atmung und Artikulation zu erzeugen.
Dazu bedarf es des stetigen Üben des neuen Musters, bis dieses automatisiert ist. Gerade dann kommt meistens der innere Schweinehund ins Spiel und macht die ersten zarten Fortschritte zunichte. Ganz zu schweigen von Frontangriffen bei Kurzurlauben auf „Malle“ oder beim Besuch eines lokalen Folksfestes. Konstantes Stimmtraining erfordert also auch, dass Sie Ihren persönlichen Schweinehund trainieren und so glücklich und gelassen Ihre Ziele erreichen.

Wie es überhaupt dazu kam, dass es die Schweinehunde unsere treuen Begleiter geworden sind, erzähle ich Ihnen heute in einer ganz besonderen Weihnachtsgeschichte.

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum ausgerechnet Ochs und Esel die Ehre haben, ganz nah beim Christuskind an der Krippe zu stehen? Warum nicht ein Huhn oder eine Ziege? Dasselbe haben sich auch der Hund und das Schwein gefragt. Jedoch haben diese beiden sich nicht einfach mit ihrem Schicksal abgefunden, sondern sind zum lieben Gott höchstpersönlich gegangen, um Ihm ihren Wunsch kundzutun.

Dieser schaute beide mit seinen gütigen Augen lange an. Dann sagte er:
– „Ich verrate euch ein Geheimnis. Das mit der Krippe war ein Zugeständnis an meine Marketing-Abteilung. In Wirklichkeit liegt das Christuskind gar nicht in der Krippe, sondern im Herzen eines jeden Menschen. Da soll sein Licht leuchten und wachsen.“

– „Das ist ja schön und gut“, meinte das Schwein und grunzte. „Wir möchten trotzdem ganz nah beim Christuskind sein- dann eben im Herzen“. Der Hund wedelte bekräftigend mit dem Schwanz.

– „Das gelingt nur, wenn ihr einen besonderen Auftrag annehmt“, erwiderte der liebe Gott.“Es ist keine leichte Aufgabe. Ihr werdet Sie nur dann meistern, wenn ihr eure Talente bündelt: die soziale Intelligenz des Schweins und die Ausdauer und Treue des Hundes. Dazu werde ich aus euch zwei ein neues Wesen schaffen: den Schweinehund.

– „Ein Schweinehund!?“ bellte der Hund aufgeregt. „Was ist denn unser Auftrag?“

Der liebe Gott schmunzelte und fuhr fort:
– “Das Licht im Herzen der Menschen wird nur dann stärker und heller brennen, wenn jeder Mensch lernt, es auch in schwierigen Momenten am Leben zu erhalten. Eure Aufgabe ist es, die Menschen auf die Probe zu stellen. Nicht so, dass sie daran zerbrechen, sondern so, dass sie daran wachsen können.“

– „Aha, dachte das Schwein laut nach. „Und wie sieht unser Leben als Schweinehund konkret aus?“

– „Der Schweinehund ist wie ein kleines Kind, er mag spielen, leckeres Essen, faulenzen, liebt die Sicherheit und Geborgenheit und lebt im Jetzt“ erläuterte der liebe Gott. „Deshalb sind ihm Änderungen von liebgewonnenen Gewohnheiten ein Greuel. Noch mehr verabscheut er langfristige  und konkrete Ziele, bei denen er auf seinen sofortigen Genussanspruch verzichten muss. Intelligente Menschen lernen den Schweinehund kennen und schätzen und arbeiten nicht gegen ihn, sondern mit ihm zusammen. Dann macht das Leben wirklich Freude. Seid ihr bereit?“

– Der Hund und das Schwein nahmen all ihren Mut zusammen, atmeten drei Mal tief durch und sagten dann klar und deutlich: „Ja“.

Der liebe Gott sprach gerührt:
– „Ihr werdet nicht allein sein, sondern ich werde aus euch beiden eine grosse Schweinehundefamilie schaffen. Jedem Menschen werde ich bei seiner Geburt eine Funken Liebe und Licht und einen kleinen Schweinehund ins Herz legen.“
Mit diesen Worten legte er seine Hände über die beiden Tiere und schuf ein für Menschen unsichtbares Geschöpf mit dem Kopf eines Schweines und dem Körper eines Hundes. Seitdem ist der Schweinehund ein treuer Begleiter des Menschen.

Wann beginnen Sie mit Ihrem Schweinehund-Training? Mehr dazu demächst auf diesen Seiten…

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Filed Under: Alle, Kommunikation, Lebensqualität, Sprechen, Stimme Tagged With: Inspiration, Lösung, Schweinehund, Stimme, Stimme trainieren

Sind Sie noch schlagfertig oder schon souverän?

November 25, 2018 von Sigrid Haas

Schlagfertig oder souverän?

Das kommt Ihnen bestimmt bekannt vor: Sie stehen gedankenverloren am Kopierer oder haben in einer Besprechung eine Idee vorgebracht und plötzlich wirft Ihnen ein Mitmensch etwas an den Kopf. Nein, kein Papierflieger, sondern eine Wortgranate. Die trifft so unerwartet, dass Ihnen die Luft wegbleibt und Sie erst einmal nichts sagen können. Die passende Antwort fällt Ihnen erst auf dem Nachhauseweg ein – viel zu spät. In Ihnen wächst ein Wunsch: Sie möchten einfach schlagfertig sein und beim nächsten Mal schnell und mit treffenden Worten reagieren können.

Dieses Bedürfnis ist menschlich, universell und mir selbst gut bekannt. Da ich bei meinen Stimm-Workshops immer wieder auf das Thema angesprochen werde, habe ich dazu zahlreiche Bücher gelesen. Zum Beispiel „Die Schlagfertigkeitsqueen“ von Nicole Staudinger. Ich fand das Buch richtig gut. Bei der Lektüre habe ich viel gelacht, etliche Dinge unterstrichen und gedacht: „wow“- das ist eine tolle Idee. Das blieb sie auch, denn zur praktischen Anwendung kam es  nicht. Nicht weil ich die Killer-Prasen wie „so, so“, „Potzblitz“ und so weiter nicht im Hinterkopf gehabt hätte. Sondern weil das in der brenzligen Situation wie ein billiges „copy-paste“ geklungen hätte. Auf gut deutsch: wie eine schlecht gefertigte Kopie. Denn die Tatsache ist nicht von der Hand zu weisen. Ich bin eben nicht Nicole Staudinger, sondern Sigrid Haas. Aber vielleicht passt das Buch ja für Sie.

Ich persönlich bin zum Schluss gekommen, dass meine beste Schagfertigkeit die ist, zentriert und natürlich zu bleiben. Meine  Strategien hierfür sind:

1) Die Briefkastentechnik
„Fragen Sie sich: Ist diese Nachricht wirklich persönlich an mich gerichtet oder dem allgemeinen oder punktuellen Unmut meines Gegenüber geschuldet? Und wenn ja: möchte ich Sie annehmen? Oder sofort in den Papiermüll befördern, weil nichts Wertvolles darin ist?“

2) Die Entscheidung fürs Glücklichsein
Wenn Sie den Kommentar annehmen (nach Anwendung der Briefkastentechnik bleiben erfahrungsgemäss von 10 Kommentaren noch 2 übrig), dann stellen Sie sich die Frage: Möchte ich recht haben? Oder möchte ich glücklich sein? Beides gleichzeitig geht nicht. Wenn Sie sich fürs Glücklichsein entscheiden, werden Sie praktisch unangreifbar.

3) Die Gewohnheit, Gutes zu erwarten
Nun kommt der wichtigste Punkt: wenn Sie Schläge erwarten, bekommen Sie welche. Wenn Sie aber um Ihre innere Stärke wissen, strahlen Sie Souveränität und Ruhe aus. Das geht nur, wenn Sie sich darüber klar sind, wie Sie die Welt sehen und gestalten möchten. Ist Ihre Welt eine Welt der ständigen Agression und des Angriffs oder eine Welt der Empathie und des Wohlwollens?

Wenn sich der dritte Punkt für Sie zu sehr nach „kumbaya“ anfühlt, dann prüfen Sie, was Ihr Körper dazu sagt. Mit dem gehen Sie bekanntlich durchs Leben. Stellen Sie sich folgende Situationen vor:

Fall 1: Sie gehen über eine schwankende, wacklige und uralte Hängebrücke, die in jedem Moment ihren Geist aufgeben kann. 700 Meter tiefer tobt ein reissender Fluss.
Wie fühlen Sie sich? Was macht Ihre Atmung?

Fall 2: Sie gehen über eine stabile, einladende und gut gesicherte Brücke. Ein Meter unter ihnen gurgelt ein kleiner Bach im Sonnenschein.
Wie fühlen Sie sich? Was macht Ihre Atmung?

In welcher Situation wären Ihnen spontan die besseren „schlagfertigen“ Antworten eingefallen?

Wenn Sie „Fall 1“ antworten, dann sind Sie ein ganz besonderer Mensch. Hut ab!! Ich würde Sie gerne persönlich kennnenlernen, um von Ihnen zu erfahren wie Ihnen das gelingt. Denn ich habe gelernt: es gibt nichts, was es nicht gibt.

Wenn Sie Fall 2 antworten, sind Sie wie 99,99% aller Menschen, die ich bisher kennengelernt habe. Ihnen fällt es leichter, spontan, witzig und kreativ zu sein, wenn Sie wach und entspannt sind.

Wie erreichen Sie nun diesem nirvanaähnlichen Zustand– wach und entspannt? Ich verspreche es Ihnen, das geht auch ohne Schlagabtausch, sogar ohne Rat-Schläge. Allenfalls Schagsahne lasse ich gelten. Wenn es Ihnen gelingt, einen „Angriff“ innerlich in ein „Kompliment erster Sahne“ umzutaufen, dann sind Sie souverän. Das kann man trainieren. Ich zeige Ihnen gerne wie. Wenn Ihr innerer Dialog stimmt, dann können Sie  nach aussen überzeugen: mit Ihrer Körperhaltung, Ihrer Mimik und mit Ihren Worten.

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Filed Under: Alle, Kommunikation, Lebensqualität, Präsenz, Sprechen, Uncategorized Tagged With: atmen, Glück, Inspiration, Schlagfertigkeit, Sprechen, Stimme trainieren, Übung

Zwerchfell – die Diva in Ihrer Körpermitte

August 26, 2018 von Sigrid Haas

Das Zwerchfell liegt geschützt im Brustkorb. Bild: teachmeanatomy

Exklusiv- Interview mit dem Zwerchfell, Ihrer geheimen und kraftvollen Körpermitte, TEIL2

SH: Im ersten Teil unseres Gesprächs haben Sie von Ihrer Familiensituation  gesprochen. Doch nun zurück zu Ihnen. Wo und – wenn die Frage nicht zu indiskret ist – mit wem wohnen Sie?
ZF: Ich hatte das Glück, beim Evolutions-Lotto das grosse Los zu ziehen. Daher kam ich in die Körpermitte und bewohne einen riesigen Raum: dreidimensional! Doch ganz alleine geht es nicht. Deshalb habe ich ziemlich schnell eine WG aufgemacht. Über mir im Dachgeschoss wohnen die beiden Lungenflügel und dazwischen liegt der wichtigste Raum überhaupt: das Herz. Unter mir sind die Leber, Magen, die ganze Kompagnie der inneren Organe und der Darmtrakt zu finden.

SH: Haben Sie einen festen Parter an Ihrer Seite?
ZF: Ja, unbedingt. Die ganze WG würde in der Tat nicht funktionieren, wenn wir nicht einen stabilen Rahmen hätten. Um mich herum befindet sich der schützende Brustkorb, an dem ich mich festhalten kann. Ich fühle mich nur dann wohl, wenn seine kleinen Zwischenrippenmuskeln trainiert und insbesondere flexibel sind. Sonst kann ich mich nicht ordentlich bewegen, wenn ich mich in der Eintamung nach unten, seitlich und nach hinten ausdehnen möchte. Wenn mein Brustkorb durch äussere Angriffe unter Stress steht oder wieder mal stocksteif wird, weil er sein Stretching-Programm auslässt, kann es schon mal zu Knatsch kommen…aber bei welcher Paarbeziehung ist das nicht so?

SH: Wenn wir schon bei persönlichen Dingen sind: Warum achten Sie so extrem auf Ihre Privatsphäre? Paparazzis lassen Sie nicht an sich ran und auch sonst sind Sie nur schwer direkt greifbar…
ZF: (schmunzelt) Das liegt daran, dass alles Wesentliche für die Augen unsichtbar ist. Und es hat einen genetischen Grund: im Gegensatz zu anderen Körperteilen wie z.B. den Fingern habe ich nur wenige Nervenbahnen zugeteilt bekommen. Das heisst, dass ich tatsächlich nur für meinen Fanclub präsenter und leichter wahrnehmbar bin.

SH: Wie bekommt man Zugang zu Ihrem Fanclub?
ZF: Den Zugangscode bekommen Sie nur, wenn Sie ausgiebig lachen können. Ob Sie über etwas wirklich Witziges lachen oder sich nur dazu zwingen, zu lachen, ist mir persönlich egal. Wenn Sie lachen, komme ich in Bewegung und Sie können mich spüren – bis hin zum Muskelkater.

SH: Wie pflegen Sie die langfristig die Beziehung zu Ihren Fanclub-Mitgliedern?
ZF: Das geht aus Prinzip nur durch direkten Körperkontakt. Doch genau das wissen meine Fans zu schätzen. Wenn sie mir über effektives Training Zeit und Aufmerksamkeit schenken, bekommen sie eine dreifache Belohnung:
1) AUFRICHTUNG: ich ermögliche eine ideale Körperposition beim Sitzen, Gehen, Laufen und entlaste so die Rückenmuskulatur
2) RHYTHMUS: Anspanung, Dehnung und Pause wechseln sich ab, bei der Atmung und im Leben überhaupt. Müdigkeit und Burn-Out wandeln sich in Lebendigkeit und Sinnhaftigkeit.
3) AUSDRUCK: ich bin der Motor ihrer Präsenz und Leistungsfähigkeit beim Sprechen, Singen und beim Sport.

SH: Also dann…nichts wie ab zu Ihrem Fanclub! Über die Themen effektives Zwerchfelltraining, Burn out und Pausen im Alltag würde ich gerne bei anderer Gelegenheit nochmals mit Ihnen sprechen.
ZF: Sehr gerne!

 

 

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Filed Under: Alle, Atmung, Kommunikation, Lebensqualität, Präsenz, Sprechen, Stimme Tagged With: Atemrhythmus, atmen, Entspannung, Stimme, Stimme trainieren, Stress, Zwerchfell

Das Publikum war heute wieder wundervoll – Tipps bei Redeangst

Mai 27, 2018 von Sigrid Haas

Bauen Sie Brücken zu Ihrem Publikum

Wie versprochen kommen hier konkrete Tipps, wie Sie sich gezielt mit Ihrem Publikum verbinden  und so Ihre Redeangst mindern können. Denn nicht gehört, nicht gesehen oder nicht beachtet zu werden, das ist uns allen schon einmal passiert und hat oft Wunden hinterlassen. Wunden, die unter anderem dadurch geheilt werden, indem wir Brücken bauen zwischen uns und den anderen. Dann wird es Ihnen immer öfter gelingen, dass Sie am Ende Ihres Vortrags mit zufrieden und dankbar sagen: „Das Publikum war heute wieder wundervoll.“ Auch wenn Ihr Name nicht Haas(e) ist.

Wie bauen Sie diese Brücken, um Ihre Zuhörer zu erreichen? Dazu geben die „Audience-Connecting-Techniques“, kurz ACTs, auf deutsch „schreite zur Tat“ eine effektive Antwort. Matt Abrahams hat einige von ihnen vorgestellt ich habe sie vielfach mit Erfolg angewandt (Thank you Matt!!):

1) Bitten Sie Ihre Zuhörer, sich zu beteiligen, indem Sie Fragen stellen.
Beispiel: „Wie viele von Ihnen hatten schon einmal Lampenfieber oder Redeangst?“

2) Fordern Sie Ihre Zuhörer auf, sich etwas vorzustellen.
Beispiel: „Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie sich ihrer stimmlichen Souveränität 100% sicher wären?
Wie würde sich Ihr Leben dadurch verändern?“

3) Formulieren Sie Informationen als Fragen um.
Beispiel: „Was hält Sie davon ab, täglich 2-6 Minuten in Stimmtraining zu investieren?“

4) Konzentrieren Sie sich darauf, was für Ihr Publikum relvant ist.
Beispiel: „Wenn Sie nur eine Idee mitnehmen, dann diese: wie Sie etwas sagen ist mindestens genau so wichtig wie das, was Sie sagen. Mit einer trainierten Stimme und erreichen Sie eine grössere Wirkung mit weniger Aufwand.“

5) Lassen Sie das Publikum mitdenken.
Stellen Sie eine Frage und fordern Sie das Publikum dazu auf, darauf eine Antwort oder Alternative zu finden. Dann laden Sie die Anwesenden ein, die eigenen Ideen mit denen des (Sitz)Nachbars auszutauschen.
Beispiel: „Welches ist Ihr bestes Geheimmittel gegen Lampenfieber?“
Wenn Sie die Zeit oder Möglichkeit haben, sammeln Sie die Ergebnisse und fassen sie zusammen.

6) Schaffen Sie ein gemeinsames Erlebnis.
Das kann das Anschauen und Kommentieren eines Video-Clips sein oder in meinem Fall zum Warmwerden das Song-Memory. Ich beginne, ein Lied  zu singen und Sie vervollständigen es.
Beispiel: „Die Gedanken sind frei………
Über den Wolken………
Volare oho….“

Probieren Sie es bei nächster Gelegenheit aus. Das muss gar keine grossartige Rede sein. Überzeugungs- und Kommunikationsarbeit ist in unserem Alltag allgegenwärtig: beim Besprechen der nächsten Ferienplanung mit dem Partner, beim Hausaufgabenmotivierungsmarathon mit Ihren Kindern, beim Gespräch mit Kollegen, beim Elternabend oder Bewerbungsgespräch. Und bei der nächsten Geburtstagsrede für Tante Emma. Gutes Gelingen!

P.S.: Natürlich bin ich daran interessiert, Ihre besten Publikums-Brücken-Techniken kennezulernen. Schreiben Sie an: kontakt@stimmbereit.de. Ich freue mich, von Ihnen zu hören.

 

 

 

 

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