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Was tun bei Räuspern und Frosch im Hals?

April 30, 2019 von Sigrid Haas

Gehen Sie mit Ihrem Frosch im Hals sanft um. Sonnentor bietet dazu einen speziellen Tee an (Bild).

Nehmen wir an, dass Ihr Frosch im Hals Sie nur gegentlich besucht, zum Beispiel wenn Sie in einer stressigen Situation sprechen müssen oder den Tag über zu wenig getrunken haben. Hier handelt es sich um einen Akutfall. Das können Sie tun, um Abhilfe zu schaffen:

1) Entspannt bleiben und den Frosch willkommen heissen

2) Soweit wie möglich dem Räuspern widerstehen, indem Sie der Enge im Hals Weite entgegensetzen durch eine Gähnbewegung

3) sanft schlucken, wenn möglich Wasser trinken

4) wenn das Räuspern nicht mehr aufzuhalten ist, wandeln Sie es bitte in ein vornehmes leichtes Hüsteln um. Wenn Ihnen das zu edel ist, können Sie es auch mit einem tiefen Seufzer oder einem leichten Summen probieren.

5) wenn das Räuspern plötzlich und stark über Sie hereinfällt, wandeln Sie es bitte in einen Hustenstoss gegen den gebeugten Ellenbogen um. Stabilisieren Sie dabei wenn möglich Ihren Brustkorb mit der anderen Hand („Selbstumarmung“). Diese Massnahme ist ebenfalls bei chronischem Reizhusten empfehlenswert.

6) um Ihre Stimmlippen nach dem Räuspern zu regenerieren, machen Sie bitte 6 Mal die folgende tausendfach erprobte und wirksame Übung:

Hauchübung: Atmen Sie durch die Nase bei geschlossenem Mund ein und führen Sie Ihre Handfläche vor den Mund. In der Ausatmung öffnen Sie den Mund leicht  und lassen Sie die warme Luft langsam, weich und geräuschlos ausströmen. Ganz so, wie wenn Sie gegen einen beschlagenen Spiegel hauchen, um ein „Sichtfenster“ zu eröffnen. Geniessen Sie, wie der warme Luftstrom ihre Handfläche berührt. In der Atempause führen Sie die Hand nach unten und beginnen erneut. Üben Sie mit rechter und linker Hand. Lassen Sie sich nach der Übung Zeit zum  Nachspüren. Wie hat sich Ihre Atmung verändert? Ist sie ruhiger und tiefer geworden?

Was ist Räuspern überhaupt? Beim Räuspern werden die Stimmlippen mit starkem Druck gegeneinanderschlagen und gegeneinander verschoben. Die Kräfte, die dabei mobilisiert werden, können Sie sich nicht hoch genug vorstellen. Es ist etwa so, als ob ein LKW mit 100 Stundenkilometer Geschwindigkeit auf eine Betonwand trifft. Der so entstehende Luftzug schleudert störenden Schleim oder Fremkörper weg und mindert den Juckreiz. So entsteht ein erleichterndes Gefühl, das leider meistens von kurzer Dauer ist.

Wenn Sie sich jedoch immmer wieder räuspern und sich so ein gelegentliches Räuspern in einen Räusperzwang oder chronischen Husten verwandelt, entsteht ein Teufelskreis. Denn um sich gegen die Räusper-Aggression zu schützen, produzieren die Schleimhäute der Stimmlippen vermehrt ein dickflüssiges Sekret, das den Räusper-Drang nur noch verstärkt. Auf Dauer kann es zu Veränderungen der Schleimhaut kommen. Dann kingt die Stimme belegt und heiser.

Wenn dies ihr Fall ist, lohnt es sich, zusammen mit dem Arzt Ihres Vertrauens die tieferliegenden Ursachen Ihres Räusperns abzuklären. Hier ist eine mögliche Checkliste:

1) Hausstauballergie: ein Allergie-Test kann Klarheit schaffen.

2) Sodbrennen oder Reflux: die über die Speiseröhre aufsteigende Säure reizt die Schleimhäute der Stimmlippen.

3) Entzündungen der Nasennebenhöhlen und der Nasenschleimhäute, unter Medizinern auch als PNDS (postnasal-drip-syndrom) gehandelt

4) regelmässige Einnahme von Substanzen, die die Schleimhäute reizen: Menthol, Pfefferminze in Form von Bonbons, Fruchtsäure sowie Kohlensäure in Getränken, sehr scharfe oder heisse Speisen, bestimmte Wirkstoffe von Medikamenten (Antidepressiva, Antikoagulanzien, z.B. zur Blutverdünnung, Blutdrucksenker, Hormonpräparate, Cortison-Derivate, Schmerzmittel, Antihistaminika).

Im nächsten Blog-Beitrag bekommen Sie Tipps, wie Sie Ihre Stimme pflegen und gesund erhalten können, ganz egal ob Sie (noch) unter Räuspern leiden oder nicht.

 

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Woher kommt der Frosch im Hals?

März 30, 2019 von Sigrid Haas

 

Auch ihr Frosch im Hals lebt lieber in der freien Natur. Befreien Sie ihn!

Sie kennen bestimmt dieses kratzige, enge und unangenehme Gefühl im Hals und wissen: jetzt habe ich gerade Besuch von „meinem Frosch“. Meist möchten Sie diesen Besucher schnell wieder loswerden, indem Sie sich räuspern. Das ist an sich eine ganz normale Reaktion. Denn der Frosch im Hals hindert Sie daran, klar und rein zu sprechen oder zu singen. Problematisch wird es dann, wenn der Frosch zum Dauergast und das Räuspern zu einer ungeliebten Gewohnheit wird. Denn dann wird Ihre Stimme dauerhaft heiser und rau wie ein Schmirgelpapier. Aua! Doch es gibt Abhilfe.

Erlauben Sie mir, dass wir den kleinen Gast im Hals zunächst besser kennenlernen. Nur dann können wir in Frieden mit ihm leben und seine allzu agressiven Räusper- und Hustenattacken in den Griff bekommen. Wie alle Haustiere möchte der Frosch eben ein bisschen Aufmerksamkeit und Liebe. Vielleicht lädt er uns ein, innezuhalten oder uns auszuruhen. Übrigens sind sich die Deutschen, die Niederländer und die englischsprachige Community dabei einig, dass es sich bei dem Störenfried in unserem Hals um einen Frosch handeln muss wie die Redewendungen „to have a frog in one’s throat“ und „ een kikker en de keel hebben“ bezeugen.

Die Franzosen gehen wie so oft ihren eigenen extravaganten Weg. Dieser hat natürlich nichts mit Fröschen zu tun, die ja immer noch als Delikatesse gelten, sondern mit einem körnigen Dickmilch-Frischkäse namens „maton“. Aus eigener Erfahrung kombiniert mit eigener Laktoseintoleranz kann ich sagen, dass dieses Produkt einen leicht kratzigen Abgang hat und deshalb in der katalanischen Variante „mel i mató“ prophylaktisch mit Honig gereicht wird, der den Rachenraum wieder etwas beruhigt. Jedenfalls wurde über die Jahre hinweg das „maton“ zu „matou“ und das heisst „Kater“. Im Laufe der Zeit hat sich so durch Verwechslung die Redewendung „j’ai un chat dans la gorge“, also ich habe eine Katze im Hals eingebürgert.

Eine abschliessende Bemerkung zu diesem Kapitel: vielleicht sind die Italiener dank ihrer wunderbar melodischen und projektionsfreudigen Sprache und die Spanier dank ihres rollenden Zungen-Rs weniger von Fröschen geplagt als wir in den nördlicheren Breiten. Denn sie haben dafür keine direkt vergleichbare Redewendung.

Dafür sind sich beim Räuspern alle Kontinentaleuropäer in lautmalerischer Vielfalt einig: hier handelt es sich um ein störendes, kratzendes Geräusch. Überzeugen Sie sich selbst und lesen Sie die folgende Liste laut vor:

1) Räuspern

2) Carraspear (wenn möglich, mit Zungen-R)

3) Raschiarsi la gola (gesprochen: raskiarsi)

4) Se racler la gorge (man denke nur an das kratzende Geräusch beim Raclette)

5) Zijn keel schrapen (das Sch wird gesprochen: s + ch wie bei „ach“..oh, wie das kratzt!!)

Nur die Briten haben auch hier einen Brexit. Mit „to harrumph“ betonen Sie die feine englische Art. Vornehmes Hüsteln statt Räuspern!! Das  ist jedenfalls stimmtherapeutisch gesehen die beste Lösung und die perfekte Überleitung zur Fortsetzung dieses Beitrags, der in Kürze erscheinen wird. Darin teile ich mit Ihnen praktische Tipps, was Sie bei Fröschen im Hals und bei vermehrtem Räuspern oder Räusperzwang tun können.

 

 

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Wie kann ich es mir leichter machen? Hife nicht nur bei Atemnot und Redeangst

April 30, 2018 von Sigrid Haas

Federleicht und doch mit Rückgrat – ein guter Weg bei Atemnot und Redeangst

Gute Fragen helfen, nicht nur bei Redeangst. Das wusste schon Sokrates. Eine Frage, die ich mir immer öfters stelle ist genau diese: „Wie kann ich es mir leichter machen?“ Dabei komme ich zu erstaunlichen Ergebnissen. Denn ich beginne, automatisierte Vorgänge oder Glaubenssätze zu hinterfragen. Wenn ich etwas Schweres trage, wie geht es leichter? Wenn ich einen Sachverhalt erkläre, wie kann ich für mich und mein Gegenüber transparenter sein? Wenn ich glaube „das war schon immer so“ geht es auch anders?  

Eine meiner Lieblingsstrategien, mir Dinge leichter zu merken, ist ein „Buchstabenwort“ oder Akronym zu erfinden. Das macht Spass und bringt Struktur und Schwung ins Hirn. Im unserem Fall heisst das Wort… L.E.I.C.H.T.

L wie Loslassen. Hier geht es um Ihren mentalen Fokus. Lassen Sie die Vergangenheit und die Zukunft los. Lassen Sie Ihre inneren und äusseren Erwartungen los und kommen Sie im Jetzt an. Seien Sie gut zu sich selbst. Sie haben immer das Beste gewollt und getan.

E wie Entspannen. Aus dieser Gewissheit heraus kann sich auch ihr Körper entspannen. Begeben Sie sich auf eine Körperreise von Kopf bis Fuss und lassen Sie alle überflüssigen Spannungen nach unten Richtung Boden bzw. Fussspitzen fliessen.

I wie Innehalten. Nun werden Sie bemerken, dass Ihre Atmung positiv auf die körperliche Entspannung reagiert und durch die neu gewonnenen Atemräume strömt. Geniessen Sie Ihren natürlichen Atemfluss und lassen Sie die Einatmung ganz von alleine kommen. Dann entsteht zwischen Ausatmung und der natürlichen und geräuschlosen Einatmung eine Atempause. Bei Atemnot oder Stress werden Sie dann wieder tief durchatmen können.

C wie Chancen ergreifen. Im magischen Raum der Atempause passiert Regeneration und Inspiration. Hier eröffnen sich  neue Perspektiven und kreative Lösungswege. Hier entsteht das Gefühl der Leichtigkeit und des „Von-Innen-Getragen-Seins“, der Grundpfeiler jedes gesunden Selbstvertrauens.

H wie Heilen. Die Atempause ermöglicht auch Heilung im Sinne von heil und ganz werden. Dann fühlen wir uns dem Ganzen, der Schöpfung und jedem anderen Wesen zutiefst verbunden. So religiös das auch klingen mag, dieses Grundgefühl der Verbundenheit ist das wirksamste Mittel gegen Redeängste. Denn diese werden dadurch geschürt, dass wir befürchten, uns zu blamieren.
Wenn Sie wissen, dass Wohlwollen Sie in jeglicher Situation umgibt – auch wenn es sich manchmal unter Masken und Agressionen verbirgt- dann ändert sich Ihr Blick auf die Welt. Wenn Sie ein Blackout haben oder sich verheddern, werden Sie die Situation relativisieren können. Statt der gewohnen Panikreation „Oh, Gott, was werden die anderen jetzt von mir denken?“ werden Sie ruhiger bleiben können und zu sich sagen : „Das passiert jedem einmal. Die anderen sind gekommen, um mir zuzuhören. Sie sind an meinem Wissen und Erfahungsschatz interessiert. Diesen möchte ich weitergeben.“  Ein gesunder innerer Dialog hilft Ihnen, sich selbst immer zu zentrieren und positiv zu bestärken.

T wie Teilen. Wenn Sie mit anderen kommunizieren, ob das nun vor einer kleineren oder grösseren Gruppe ist oder im Zwiegespräch, dann teilen Sie sich mit. Sie teilen Ihre Werte, Gedanken und Meinungen auf der Grundlage eines stabilen „Innenraums“, den Sie von L bis H schrittweise entfaltet haben. Erst hier, im letzten Schritt, geht es um den Aussenraum, darum, dass Sie Ihre Atemluft in Klang und Sinn verwandeln und Ihre Botschaft in die Welt tragen.

Was hier wie ein langer Weg aussehen mag, kann mit entsprechendem  Training im Zeitraum von wenigen Minuten oder Sekunden erfolgen. Immer und überall. Ein Moment des Innehaltens, bevor Sie eine lange Treppe hinaufgehen. Eine Minute, bevor Sie aus dem Auto aussteigen und zu einer Besprechung gehen. Probieren Sie es auch und machen Sie es sich L.E.I.C.H.T.! Trauen Sie sich, Altgewohntes zu hinterfragen und neue Wege zu gehen.

Und bleiben Sie dran: In diesem Blog-Beitrag (klick!) stelle ich Ihnen konkrete Techniken vor, wie bei Sie bei Ihrem nächsten Redeanlass Empathie und Verbundenheit mit dem Publikum schaffen können.

 

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Filed Under: Alle, Atmung, Kommunikation, Lebensqualität, Sprechen, Stimme Tagged With: Atemrhythmus, atmen, Beschwerden, Entspannung, Redeangst, Stimme trainieren, Stress

Was tun, wenn andere meckern oder warum wir uns beklagen und wie wir Abhilfe finden

März 18, 2018 von Sigrid Haas

Meckern ist wie Mundgeruch. Man merkt es hauptsächlich bei anderen.

Viele von uns sind schon dabei, das eigene Meckern bewusst zu scannen und mit Positiverem zu ersetzen. Eine Frage wurde mir aber immer wieder gestellt, auf die ich heute anworten möchte. Was tun, wenn wir anderen Menschen begegnen, die sich bei uns beklagen? Mitmeckern ist keine Option.

Will Bowen, der Initiatior der Bewegung AComplaintFreeWorld hat sich dazu folgendes Wortspiel einfallen lassen. GRIPE heisst auf gut englisch Meckern. Jeder Buchstabe steht für einen Grund, warum wir uns beschweren und hält Lösungen parat, wie wir die Meckerspirale  stoppen können.

1) G wie Get Attention oder Gejammer um Aufmerksamkeit
Wir sind soziale Wesen. In vielen Bereichen setzen wir ein „gesellschaftlich akzeptiertes“ Meckern ein, um eine Verbindung mit einem Mitmenschen zu schaffen. Zum Beispiel sagt jemand: „War das wieder ein Verkehr heute morgen!“ Der Subtext dazu ist: „Hallo!! Ich bin da. Bitte nimm mich wahr und sprich mit mir.“

Abhilfe: Indem wir den Spiess umdrehen und fragen. „Was ist heute morgen gut gelaufen?“ Geübte Meckerer werden wahrscheinlich viele andere Dinge finden, die ebenfalls schlecht waren. Was sie aber mit der Zeit nicht überhören werden ist, dass Sie nicht an diesen, sondern an den positiven Rückmeldungen interessiert sind. Bleiben Sie dran!

2) R wie Remove Responsability oder Rückzug aus der Verantwortung

In diesem Fall beschweren wir uns im Voraus über eine Person, Situation oder Aufgabe. Dann benutzen wir dies als Ausrede, um uns vor einer schwierigen oder unbeliebten Aufgabe zu drücken. Zum Beispiel:“ Das kann ich unmöglich für dich erledigen. Mein Terminkalender platzt aus allen Nähten. Mein Chef gibt mir ständig Extra-Aufgaben. Das ist echt unfair.“ Subtext: „Ich werde nicht tun, was du von mir verlangst. Und ich benutze meinen Chef als Ausrede.“

Abhilfe: Schaffen Sie den Bereich des Möglichen: „Wenn es möglich wäre, wie würdest du es dann tun? oder Wenn es möglich wäre, was würdest du dann tun?“

3) I wie Inspire Envy oder Infiltrieren von Neid

In anderen Worten: wir beklagen uns, um damit anzugeben und uns anderen gegenüber überlegen zu fühlen.  Zum Beispiel: „Was, du fandest das Konzert gelungen? Also die Streicher waren gar nicht homogen, die Bläser haben immer zu spät eingesetzt  und der Dirigent hätte lieber daheim bleiben sollen.“ Subtext: Ich kenne mich mit Musik aus. Bitte bewundere mich dafür und gib mir die Chance, zu zeigen wie grossartig ich bin.“

Abhilfe: Packen Sie den Meckerer bei seiner eigenen Eitelkeit und sagen Sie: „Stimmt, Sie scheinen viel über Musik zu wissen. Welche Konzerte können Sie mir in der nächsten Spielzeit empfehlen?“

4) P wie Power oder Pakt

Manchmal benutzen wir das Meckern dazu, strategische Allianzen aufzubauen, in der Familie oder im Unternehmen. Indem wir uns über jemanden beklagen, versuchen wir, andere Verbündete auf unsere Seite zu ziehen und unsere Position zu stärken. Zum Beispiel: „Thomas ist ein netter Kollege, aber für eine Leitungsfunktion hat er nicht das Zeug. Er kommt immer zu spät und ich glaube auch nicht, dass er besonders viel Grips mitbringt.“ Subtext: „Hört mal her! Der neue Job als Abteilungsleiter ist für mich. Untersteht euch, Thomas eine Chance zu geben!“

Abhilfe: Hier hilft nur Rückzug. Lassen Sie sich nicht von zwei streitenden Parteien vereinnahmen, sondern sagen Sie: „Ich glaube, du hast noch einiges mit Thomas zu besprechen. Das machst du am besten direkt mit ihm aus.“

5) E wie Excuse Poor Performance oder Entschuldigung einer schwachen Leistung

Das ist die Version von „Rückzug aus der Verantwortung“, aber nachdem etwas geschehen ist. Zum Beispiel: „Es ist ja klar, dass ich beim Vorsingen nicht bestanden habe. Die Luft war so trocken und meine Stimme ganz rau.“

Abhilfe: „Manchmal wirst du bei trockener Luft singen müssen. Was kannst du tun, damit es das nächste Mal besser läuft?“

In schöneren, in Musik gesetzen Worten sagt es uns Johann Sebastian Bach im Weihnachtsoratorium: „Jauchzet, frohlocket! Auf preiset die Tage. Rühmet, was heute der Höchste getan! Lasset das Zagen, verbannet die Klage, Stimmet voll Jauchzen und Fröhlichkeit an!“ Und er hat Recht. Wenn es uns gelingen würde, das Meckern aus dem menschlichen Hirn wegzutrainieren, dann wäre wirklich Weihnachten. Jeden Tag. Weihnachten im Sinne von: ich höre dir zu. Ich wähle meine Worte mit Bedacht und möchte, dass sie schöner sind als mein Schweigen.
Ich bleibe dran. Ihre Sigrid Haas (heute wieder auf Tag1).

 

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Filed Under: Alle, Kommunikation, Lebensqualität, Sprechen, Stimme Tagged With: beschwerdefrei, Beschwerden, gute Stimmung, lila Armband, Lösung, meckerfrei, meckern, Übung

Werden Sie beschwerdefrei

Januar 10, 2018 von Sigrid Haas

Sigrid Haas – Tag 2 Complaint free challenge

Wie Sie aufhören, sich zu be-schweren und das Leben zu genießen, das Sie sich immer erträumt haben.

Angeblich sind die Deutschen Weltmeister im „Meckern auf hohem Niveau“. Ich kann dieser Aussage nicht zustimmen. Ich finde, Meckerer findet man überall, genauso wie positive Menschen, die wie Leuchttürme sind und denen chronische Klagen aus ihrem Umfeld nichts von ihrer Strahlkraft nehmen. In der Nähe dieser Menschen erfährt man Wertschätzung, man fühlt sich leichter, glücklicher und kann tief durchatmen. Genau diese Ziele verfolge ich in meiner Arbeit mit Kunden und Patienten.

Wieso gelingt es den einen und den anderen nicht? Eine Antwort darauf fand ich bei Will Bowen, der vor rund 10 Jahren die Vision hatte, eine beschwerdefreie Welt zu schaffen (A Complaint Free World). Für die praktische Umsetzung hatte er eine geniale Idee. Er verteile lila Gummiarmbänder in seiner Gemeinde und rief die Menschen dazu auf, 21 Tage lang ununterbrochen „meckerfrei“ zu werden. Sie sagen, das sei unmöglich? Nichts ist unmöglich. Inzwischen haben  Tausende von Menschen dieses einfache, aber wirkungsvolle Achtsamkeits-Programm erfolgreich absolviert.

So geht es:

  1.  Ziehen Sie ein Armband an (es kann auch ein einfaches Küchengummi sein), ganz gleich an welcher Hand. Sie sind jetzt am Tag 1 Ihrer beschwerde-freien Zeit.
  2. Immer dann, wenn Sie sich dabei ertappen, dass Sie sich beschweren, nehmen Sie das Armband ab und streifen es auf das andere Handgelenk. Loben Sie sich!! Sie sind dabei, eine bisher weitgehend unbewusste Gewohnheit bewusst zu machen und zu verändern. Versuchen Sie gleichzeitig, die Situation zu relativieren oder ihr etwas Positives abzugewinnen.
  3. Bleiben Sie standhaft! Man braucht erfahrungsgemäss 4 bis 8 Monate, um seine Gewohnheit zu ändern und 21 Tage am Stück beschwerde-frei zu werden. Das einzige Risiko dabei? Sie könnten glücklicher werden..

WICHTIG:
Bitte verwechseln Sie Beschwerden nicht mit zielorientierter und konstruktive Problemlösung. Wenn Sie z.B. den Kellner im Restaurant höflich darauf hinweisen, dass ihre Suppe kalt sei, ist das keine Beschwerde. Sie beziehen sich auf  Tatsachen und äussern sich neutral. Wenn Sie aber dem Kellner an den Kopf werfen „Wie wagen Sie es, mir eine kalte Suppe zu servieren!!!“, dann ist es eine Beschwerde. Der Ton macht also die Musik – und dazu biete ich Ihnen gerne erprobtes Stimm- und Sprechtraining an.

Ich selbst habe den sogenannten „Complaint-free-Challenge“ am 5. Januar 2018 begonnen und bin aktuell bei…Tag 1. Dabei sind mir zwei Dinge klar geworden. Erstens: ich beklage mich viel öfter, als ich dachte, meist über nichtige Dinge. Zweitens: es ist einfacher als ich dachte, den Spiess umzudrehen und die Meckereien in Gedanken der Dankbarkeit zu verwandeln.

Weil ich bei dieser Herausforderung nicht allein sein möchte, habe ich inzwischen 40 lila original Complaint-free-Armbänder  an meine Kunden, Patienten und Freunde verteilt. Und das war nur der Anfang… Wenn Sie in nächster Zukunft in Friedrichshafen und Umgebung auf Menschen mit einem lila Armband stoßen, wissen Sie also, was los ist.

Also: machen Sie mit! Sie haben es IN – und demnächst vielleicht auch AN der Hand, eine meckerfreie Umwelt zu schaffen. Es lohnt sich: Beschwerde-freie und positive Menschen haben:

  • eine bessere Gesundheit
  • erfülltere Beziehungen im privaten und beruflichen Bereich
  • und fühlen sich einfach glücklicher

Falls Sie Fragen haben, kontaktieren Sie mich oder lesen Sie das Buch „Einwandfrei“ von Will Bowen.

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Filed Under: Alle, Kommunikation, Lebensqualität, Sprechen, Stimme Tagged With: beschwerdefrei, Beschwerden, Glück, lila Armband, Lösung, meckerfrei, meckern, Stimme, Wertschätzung

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