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Ihre Sprechstimmlage oder: wir müssen nicht mehr müssen

Juli 25, 2020 von Sigrid Haas

Druck lass nach! Zulassen statt müssen ist die Devise.

Ja, Sie haben richtig gehört: „wir müssen nicht mehr müssen“. Was für viele von uns immer funktioniert hat und auch die Grundlage unseres (noch) aktuellen Lebensmodells ist, wird jetzt in Frage gestellt. Für junge Menschen ist das ganz klar. „Schaffe, schaffe, Häusle baue“ ist nicht mehr an der Reihe. Und wenn sie schon ein Haus bauen, dann sind es winzige, die sogennanten „tiny houses“, wo das komplette Leben auf 18m2 stattfindet. Verstehen Sie mich nicht falsch. Mir geht es nicht darum, von einem Extrem ins andere zu wandern. Sondern eine Balance zu finden, die Sie ins Lot bringt. Und damit auch Ihre Stimme beziehungsweise Ihre Sprechstimmlage. Das heißt im Klartext: wie beim Gitarre stimmen braucht Ihre Stimme genau das richtig Maß an Spannung.

Sie werden sich fragen: Was ist die Sprechstimmlage überhaupt? Die Sprechstimmlage ist der Frequenz- oder Tonhöhenbereich, auf dem sich Ihre Stimme beim Sprechen  einpendelt. Das macht sie ganz automatisch.

FALL  1: Wenn Sie nun unter Stress stehen, dann steigt Ihre innere Spannung und damit rutscht auch dieser Frequenzbereich nach oben. Die Stimme wird metallischer, quietschender und durchdringender. Das kann angebracht sein, wenn es darum geht, jemanden vor einer Gefahr zu warnen oder ein Kernanliegen kurz (wirklich nur kurz!!) hervorzuheben. Wenn Sie aber dauerhaft in diesem angespannten Modus bleiben, passieren zwei Dinge:
1) Sie werden beim Sprechen immer angestrengter und nervöser, weil Sie ohne vorheriges Training aus diesem Alarmmodus nicht mehr herausfinden.
2) Unsere Zuhörer, falls sie sich nicht schon diskret verdünnisiert haben, haben auf  Durchzug geschaltet, um sich vor dieser akustischen Agression zu schützen.

FALL 2: Umgekehrt kann es passieren, dass Sie so wenig Körperspannung haben, dass Ihre Stimme leiser wird und an Deutlichkeit verliert und in Bereiche sinkt, die ideal für eine Tiefenentspannung wären. Wer von uns erinnert sich nicht an einen Dozenten, ob in der Schule, Uni oder bei einem Vortrag, der die geballte Wirkung von 10 Schlaftabletten hatte? Welches sind hier die Auswirkungen?
1) Sie werden durch die hypnotisierende Wirkung des eigenen Sprechens noch monotoner und langsamer.
2) Die Zuhörer befinden sich nach kurzer Zeit im Langweile-Modus, d.h. das Handy wird aktiviert, oder wenn dieses nicht zur Hand ist besinnen sie sich auf traditionelle Methoden wie „ähms“ zählen oder Schiffe versenken.

In beiden Fälle ist das Endergebnis: es findet keine Kommunikation mehr statt. Wie schade! Welche Energieverschwendung!!

Was ist also zu tun? Um Ihre Wohlspannung in der Sprechstimmlage zu finden, probieren Sie folgendes aus: wenn Sie das nächste Mal mit einer Freundin telefonieren oder jemandem für längere Zeit wohlwollend (!!!) zuhören, achten Sie auf die „mhhs“, „ja“, „ach so“, „ok“, die Sie äußern, um dem Sprechenden zu signalisieren, dass sie ihm folgen. Diese kurzen Einwürfe befinden sich in aller Regel in der Sprechstimmlage, die Ihnen gut tut. Sie sind entspannt und zugewandt und müssen in dem Moment nichts leisten. Dabei kann sich Ihre Stimme in ihren persönlichen Wohlfühlbereich einpendeln.
In einem zweiten Schritt holen Sie sich diese Wohlfühl-Sprechstimmlage immer wieder ins Gedächtnis zurück, wenn Sie merken, dass Sie nach oben (das wird der häufigste Fall sein) oder nach unten abdriften.

Falls Sie der Gruppe der ewig Aktiven angehören (Fall 1), können Sie eine nachhaltige Einstellung Ihrer Sprechstimmlage im Optimalbereich erreichen, indem Sie Druck aus Ihrem Leben nehmen. Niemand formuliert das besser als Matthieu Ricard, nachweislich einer der glücklichsten Menschen unserer Zeit:
„Unsere Tätigkeiten vereinfachen heißt nicht, in Trägheit zu verfallen. Sondern es dient ganz im Gegenteil dazu, sich vom subtilsten Aspekt der Faulheit zu trennen, jenem, der uns dazu verleitet, uns in tausend zweitrangigen Aktivitäten zu verlieren.“

Darum – wie Sie beim Sprechen auf den Punkt kommen und sich dem Wesentlichen widmen – geht es in meinem nächsten Blog-Beitrag. Bis dahin gutes Gelingen beim Los- und Zulassen!

 

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Filed Under: Alle, Kommunikation, Lebensqualität, Sprechen, Stimme Tagged With: Entspannung, Lösung, Sprechen, Stimme, Stimme trainieren

Von Anstand, Abstand und Ihrem unantastbaren Raum

April 26, 2020 von Sigrid Haas

Nähe und Distanz- auf den richtigen Abstand kommt es an: im Leben und bei der Stimme

Dass Anstand und Abstand viel miteinander zu tun haben, das ist uns in diesen Tagen klar geworden.  Vielleicht zum ersten Mal überhaupt. Dabei ist die Verwandtschaft der beiden Wörter offensichtlich: nur ein einziger Buchstabe macht den kleinenUnterschied. Doch es lohnt sich, genau hinzuschauen. In beiden Fällen macht die Dosis das Gift.

ZUM ABSTAND

Abstand
passiert im Raum oder in der Zeit. In beiden Fällen müssen zwei verschiedene Punkte existieren, zwischen denen sich etwas auftut: eine Spanne von Zeit oder eine räumliche Entfernung. Diese Art von Abstand ist mindestens genauso wichtig wie der „Kuschelfaktor“ im Umgang mit Dingen und Personen. Nur aus einem gebührenden Abstand kann ich Sie überhaupt als Ganzes, als einzigartiger Mensch mit Ihren Talenten und Potentialen wahrnehmen. Ihre Stimme kann sicn nur in einem Resonanz-Raum entwickeln. Nur wenn innerhalb einer Beziehung zeitliche Abstände der Begegnung und des All-ein-Seins da sind, können Erlebnisse und Erfahrungen innerlich und äußerlich reifen.

Damit kommen wir zum zweiten Aspekt des Anstands, der laut Duden heißt: „Zurückhaltung, gebührender Respekt im Umgang“. Vielleicht verstehen Sie jetzt, warum ich ganz bewusst die Tiefe der deutschen Sprache ausschöpfe und Sie mit „Sie“ anspreche. Das tue ich auch im Umgang mit meinen Patienten und Kunden. Damit möchte ich Ihnen Respekt und Wertschätzung entgegenbringen. Und ich möchte ein Zeichen setzen in einer sprachlichen Landschaft, in der das deutsche „Du“ aufgeweicht worden ist über zahllose you-tube-Videos, in denen einfach jeder mit „you“ oder „Du“ angesprochen wird.

ZUM ANSTAND

Das Wort Anstand hat in der heutigen Zeit etwas Biederes an sich. Das mag an Wortschöpfungen wie „Anstandsdame“ liegen – und wem fallen bei der Gelegenheit nicht gleich Bilder wie die des Fräulein Rottenmeier aus Heidi ein. Bei Anstand geht es um „schickliches Benehmen“, wie auch immer dies im aktuellen sozialen Kontext definiert wird.

Trotz dieser allgemeinen Regeln sind die Interpretationen dessen, was gerade „anständig“ ist meistens unterschiedlich. Deshalb gibt es beim Einkaufen überaus elastische Einschätzungen der „2-Meter“ Abstände, die zwischen tatsächlichen 1 bis 5 Metern liegen.  Wie im Straßenverkehr ist es auch hier das Einfachste, sich zum Wohle aller an die allgemeinen Regeln zu halten…also weder Sonntagsfahrer noch Raser zu sein.

Was können wir für uns von den Gebrüdern Abstand und Anstand lernen?
Der verantwortungsvolle Anstand sagt: „Halten Sie sich an die Regeln!“ und das ist gut so. Der elegante Abstand sagt: „Finden Sie Harmonie zwischen Innen und Außen. Finden Sie den Einklang zwischen Ihrem Innenraum und Ihrem Außenraum.“

ZUR ÜBUNG

Um diesen persönlichen, unantastbaren Raum um Sie herum kennenzulernen und zu be-greifen, biete ich Ihnen abschließend eine praktische Übung an. Ich habe sie zu Ehren meiner italienischen Gesangslehrerin Elisa die „Bozzolo“- Übung genannt. (Bozzolo heißt auf italienisch so viel wie Kokon.)
Stellen Sie sich bequem hin, mit gutem Bodenkontakt und ausreichendem Raum um sie herum: rechts-links, oben-unten, vorne-hinten. Und los geht’s!

https://stimmbereit.de/wp-content/uploads/2020/04/Bozzolo.m4a

Über das Thema Raum und das Erschließen neuer Räume– unentbehrlich für unser Wohlbefinden und auch unsere stimmliche Ausstsrahlung- geht es im nächsten Beitrag.

 

Filed Under: Alle, Kommunikation, Lebensqualität, Präsenz Tagged With: Lösung, Raum, Übung, Wertschätzung

Warum die Stimme anders tickt als der Rest der Welt

November 26, 2019 von Sigrid Haas

Immer auf Höchstleistung? Das wäre 365 Tage pro Jahr Vollmond. Die Natur hat etwas anderes mit Ihnen vor…

Erinnern Sie sich daran, wie  Sie die meisten Aufgaben in Ihrem Leben gemeistert haben? Wahrscheinlich mit 10 Prozent Inspiration und 90 Prozent Transpiration. Also harte Arbeit und Durchhaltevermögen oder: „ohne Fleiss keinen Preis“. Stimmt’s? Dieses Erfolgsmuster hat viele von uns geprägt. Überspitzt gesagt entspricht es dem Kampf ums Überleben.
Die Natur hat uns dafür mit dem sympathischen Nervensystem ausgestattet. Seine Aufgabe ist es, in lebensbedrohlichen Momenten alle unseren Ressourcen und Energien zu mobilisieren, um der Gefahr zu entgehen. Gedacht war das Ganze als S.O.S-System beim Angriff eines Säbelzahntigers, mit dem sich unsere Vorfahren herumschlagen mussten. Inzwischen scheint jedoch ein Grossteil der sogenannten zivilisierten Bevölkerung im Wachzustand fast ausschliesslich in diesem Modus zu funktionieren. Das kann auf Dauer nicht gut sein.

Daher ist die Überraschung oft gross, wenn mein Gegenüber im Stimmtraining oder in der Stimmtherapie die Entdeckung macht, dass das sympathische Nevensystem allein gar nicht so sympathisch ist wie sein Name. Denn mit purem Wollen und Machen kommt man bei Stimme und Atmung nicht weit. Die Stimme ist eher wie eine kostbare Blume, die in ihrem eigenen Rhythmus wächst, wenn man sie gut pflegt. Und die Stimme ist wie ein Kind, das frei springen, spielen und lachen möchte. Dann kann sie auf spielerische Weise Meisterhaftes leisten.

Zum Glück hat der „Sympathikus“ einen Bruder, das parasympathische Nervensystem. Uff!! Denn dieses ist auf die Erholung und Regeneration des Körpers spezialisiert. Wenn wir den „Parasympathikus“ aktivieren, beruhigt sich unser Herzschlag, wir bekommen eine tiefere Atmung, die Muskeln entspannen sich, der Blick wird entspannt. Wir überleben nicht mehr, sondern wir leben!! Genau das braucht die Stimme, damit sie sich wohlfühlt. Und deshalb tickt sie eben anders als der Hopla-Hop-Galopp, mit dem wir oft durchs Leben rasen.

Beide, der „Sympathikus“ und der „Parasympathikus“ sind für die Aufrechterhaltung unseres inneren Gleichgewichts zuständig und erhalten uns am Leben. Weder der eine noch der andere sollte Überstunden machen. Vielleicht hilft Ihnen dieses Bild:

Stellen Sie sich vor, Sie hätten ein Buch, in dem schwarze Buchstaben auf schwarzes Papier gedruckt wären. Schwer zu lesen, oder? Genau so geht es uns, wenn wir davon ausgehen, dass Machen, Machen, Machen einzig und allein zum Ziel führt. Das weisse Papier, das sind die Pausen in Ihrem Tagesablauf, die Stille zwischen den Noten, das Zuhören und Verstehen. Wenn Sie beides miteinander verbinden, wird Ihre Stimme gerne alles dafür tun, damit die Geschichten in Ihrem Buch des Lebens andere erreichen und berühren.

Genau darum, um die Wechselwirkungen zwischen Klang und Stille wird es auch in meinen nächsten Beitrag gehen.

 

 

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Wie geht es Ihrem inneren Schweinehund?

Dezember 22, 2018 von Sigrid Haas

Ihr Schweinehund – Illustration von Gisela Aulfers

Keine guten Vorsätze ohne Ihren inneren Schweinehund

Weihnachten steht vor der Tür und daher auch die Zeit, in wir gewöhnlich etwas Verhängisvolles tun. Nein, das sind nicht nur zu viele Plätzchen und Weihnachtsbraten, sondern es sind die guten Vorsätze. Genauer gesagt ist es eine bestimmte Art von guten Vorsätzen, nämlich die, die sich spätestens am 10 . Januar wieder sang- und klanglos in Luft auflösen. Das „ab jetzt zwei Mal pro Woche Joggen“, „mehr Zeit für die Familie haben“, „das Arbeitszimmer aufräumen“ oder „endlich ein Stimmtraining machen“ wurde genüsslich von Ihrem persönlichen Schweinehund verspeist. Mehr dazu erfahren Sie in dem amüsant und pratkisch geschriebenen Buch von Marco von Münchhausen: „So zähmen Sie Ihren inneren Schweinehund.

Nicht nur zum Jahreswechsel ist die Macht der Gewohnheiten ein zentrales Thema. Es bestimmt massgeblich den Erfolg meiner Kunden oder Patienten bei einem Stimmtraining oder einer Stimmtherapie. Das Prinzip ist einfach: es gibt gute und schlechte Gewohnheiten. Und es gibt alte Gewohnheiten und neue. Mein Ziel ist es, meine Klienten dabei zu unterstützen, alte und ungute Gewohnheiten zu erkennen und diese mit neuen guten zu überschreiben. Zum Beispiel, Lautstärke nicht über Druck an der Stimme, sonder über Atmung und Artikulation zu erzeugen.
Dazu bedarf es des stetigen Üben des neuen Musters, bis dieses automatisiert ist. Gerade dann kommt meistens der innere Schweinehund ins Spiel und macht die ersten zarten Fortschritte zunichte. Ganz zu schweigen von Frontangriffen bei Kurzurlauben auf „Malle“ oder beim Besuch eines lokalen Folksfestes. Konstantes Stimmtraining erfordert also auch, dass Sie Ihren persönlichen Schweinehund trainieren und so glücklich und gelassen Ihre Ziele erreichen.

Wie es überhaupt dazu kam, dass es die Schweinehunde unsere treuen Begleiter geworden sind, erzähle ich Ihnen heute in einer ganz besonderen Weihnachtsgeschichte.

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum ausgerechnet Ochs und Esel die Ehre haben, ganz nah beim Christuskind an der Krippe zu stehen? Warum nicht ein Huhn oder eine Ziege? Dasselbe haben sich auch der Hund und das Schwein gefragt. Jedoch haben diese beiden sich nicht einfach mit ihrem Schicksal abgefunden, sondern sind zum lieben Gott höchstpersönlich gegangen, um Ihm ihren Wunsch kundzutun.

Dieser schaute beide mit seinen gütigen Augen lange an. Dann sagte er:
– „Ich verrate euch ein Geheimnis. Das mit der Krippe war ein Zugeständnis an meine Marketing-Abteilung. In Wirklichkeit liegt das Christuskind gar nicht in der Krippe, sondern im Herzen eines jeden Menschen. Da soll sein Licht leuchten und wachsen.“

– „Das ist ja schön und gut“, meinte das Schwein und grunzte. „Wir möchten trotzdem ganz nah beim Christuskind sein- dann eben im Herzen“. Der Hund wedelte bekräftigend mit dem Schwanz.

– „Das gelingt nur, wenn ihr einen besonderen Auftrag annehmt“, erwiderte der liebe Gott.“Es ist keine leichte Aufgabe. Ihr werdet Sie nur dann meistern, wenn ihr eure Talente bündelt: die soziale Intelligenz des Schweins und die Ausdauer und Treue des Hundes. Dazu werde ich aus euch zwei ein neues Wesen schaffen: den Schweinehund.

– „Ein Schweinehund!?“ bellte der Hund aufgeregt. „Was ist denn unser Auftrag?“

Der liebe Gott schmunzelte und fuhr fort:
– “Das Licht im Herzen der Menschen wird nur dann stärker und heller brennen, wenn jeder Mensch lernt, es auch in schwierigen Momenten am Leben zu erhalten. Eure Aufgabe ist es, die Menschen auf die Probe zu stellen. Nicht so, dass sie daran zerbrechen, sondern so, dass sie daran wachsen können.“

– „Aha, dachte das Schwein laut nach. „Und wie sieht unser Leben als Schweinehund konkret aus?“

– „Der Schweinehund ist wie ein kleines Kind, er mag spielen, leckeres Essen, faulenzen, liebt die Sicherheit und Geborgenheit und lebt im Jetzt“ erläuterte der liebe Gott. „Deshalb sind ihm Änderungen von liebgewonnenen Gewohnheiten ein Greuel. Noch mehr verabscheut er langfristige  und konkrete Ziele, bei denen er auf seinen sofortigen Genussanspruch verzichten muss. Intelligente Menschen lernen den Schweinehund kennen und schätzen und arbeiten nicht gegen ihn, sondern mit ihm zusammen. Dann macht das Leben wirklich Freude. Seid ihr bereit?“

– Der Hund und das Schwein nahmen all ihren Mut zusammen, atmeten drei Mal tief durch und sagten dann klar und deutlich: „Ja“.

Der liebe Gott sprach gerührt:
– „Ihr werdet nicht allein sein, sondern ich werde aus euch beiden eine grosse Schweinehundefamilie schaffen. Jedem Menschen werde ich bei seiner Geburt eine Funken Liebe und Licht und einen kleinen Schweinehund ins Herz legen.“
Mit diesen Worten legte er seine Hände über die beiden Tiere und schuf ein für Menschen unsichtbares Geschöpf mit dem Kopf eines Schweines und dem Körper eines Hundes. Seitdem ist der Schweinehund ein treuer Begleiter des Menschen.

Wann beginnen Sie mit Ihrem Schweinehund-Training? Mehr dazu demächst auf diesen Seiten…

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Das Publikum war heute wieder wundervoll – Tipps bei Redeangst

Mai 27, 2018 von Sigrid Haas

Bauen Sie Brücken zu Ihrem Publikum

Wie versprochen kommen hier konkrete Tipps, wie Sie sich gezielt mit Ihrem Publikum verbinden  und so Ihre Redeangst mindern können. Denn nicht gehört, nicht gesehen oder nicht beachtet zu werden, das ist uns allen schon einmal passiert und hat oft Wunden hinterlassen. Wunden, die unter anderem dadurch geheilt werden, indem wir Brücken bauen zwischen uns und den anderen. Dann wird es Ihnen immer öfter gelingen, dass Sie am Ende Ihres Vortrags mit zufrieden und dankbar sagen: „Das Publikum war heute wieder wundervoll.“ Auch wenn Ihr Name nicht Haas(e) ist.

Wie bauen Sie diese Brücken, um Ihre Zuhörer zu erreichen? Dazu geben die „Audience-Connecting-Techniques“, kurz ACTs, auf deutsch „schreite zur Tat“ eine effektive Antwort. Matt Abrahams hat einige von ihnen vorgestellt ich habe sie vielfach mit Erfolg angewandt (Thank you Matt!!):

1) Bitten Sie Ihre Zuhörer, sich zu beteiligen, indem Sie Fragen stellen.
Beispiel: „Wie viele von Ihnen hatten schon einmal Lampenfieber oder Redeangst?“

2) Fordern Sie Ihre Zuhörer auf, sich etwas vorzustellen.
Beispiel: „Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie sich ihrer stimmlichen Souveränität 100% sicher wären?
Wie würde sich Ihr Leben dadurch verändern?“

3) Formulieren Sie Informationen als Fragen um.
Beispiel: „Was hält Sie davon ab, täglich 2-6 Minuten in Stimmtraining zu investieren?“

4) Konzentrieren Sie sich darauf, was für Ihr Publikum relvant ist.
Beispiel: „Wenn Sie nur eine Idee mitnehmen, dann diese: wie Sie etwas sagen ist mindestens genau so wichtig wie das, was Sie sagen. Mit einer trainierten Stimme und erreichen Sie eine grössere Wirkung mit weniger Aufwand.“

5) Lassen Sie das Publikum mitdenken.
Stellen Sie eine Frage und fordern Sie das Publikum dazu auf, darauf eine Antwort oder Alternative zu finden. Dann laden Sie die Anwesenden ein, die eigenen Ideen mit denen des (Sitz)Nachbars auszutauschen.
Beispiel: „Welches ist Ihr bestes Geheimmittel gegen Lampenfieber?“
Wenn Sie die Zeit oder Möglichkeit haben, sammeln Sie die Ergebnisse und fassen sie zusammen.

6) Schaffen Sie ein gemeinsames Erlebnis.
Das kann das Anschauen und Kommentieren eines Video-Clips sein oder in meinem Fall zum Warmwerden das Song-Memory. Ich beginne, ein Lied  zu singen und Sie vervollständigen es.
Beispiel: „Die Gedanken sind frei………
Über den Wolken………
Volare oho….“

Probieren Sie es bei nächster Gelegenheit aus. Das muss gar keine grossartige Rede sein. Überzeugungs- und Kommunikationsarbeit ist in unserem Alltag allgegenwärtig: beim Besprechen der nächsten Ferienplanung mit dem Partner, beim Hausaufgabenmotivierungsmarathon mit Ihren Kindern, beim Gespräch mit Kollegen, beim Elternabend oder Bewerbungsgespräch. Und bei der nächsten Geburtstagsrede für Tante Emma. Gutes Gelingen!

P.S.: Natürlich bin ich daran interessiert, Ihre besten Publikums-Brücken-Techniken kennezulernen. Schreiben Sie an: kontakt@stimmbereit.de. Ich freue mich, von Ihnen zu hören.

 

 

 

 

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Was tun, wenn andere meckern oder warum wir uns beklagen und wie wir Abhilfe finden

März 18, 2018 von Sigrid Haas

Meckern ist wie Mundgeruch. Man merkt es hauptsächlich bei anderen.

Viele von uns sind schon dabei, das eigene Meckern bewusst zu scannen und mit Positiverem zu ersetzen. Eine Frage wurde mir aber immer wieder gestellt, auf die ich heute anworten möchte. Was tun, wenn wir anderen Menschen begegnen, die sich bei uns beklagen? Mitmeckern ist keine Option.

Will Bowen, der Initiatior der Bewegung AComplaintFreeWorld hat sich dazu folgendes Wortspiel einfallen lassen. GRIPE heisst auf gut englisch Meckern. Jeder Buchstabe steht für einen Grund, warum wir uns beschweren und hält Lösungen parat, wie wir die Meckerspirale  stoppen können.

1) G wie Get Attention oder Gejammer um Aufmerksamkeit
Wir sind soziale Wesen. In vielen Bereichen setzen wir ein „gesellschaftlich akzeptiertes“ Meckern ein, um eine Verbindung mit einem Mitmenschen zu schaffen. Zum Beispiel sagt jemand: „War das wieder ein Verkehr heute morgen!“ Der Subtext dazu ist: „Hallo!! Ich bin da. Bitte nimm mich wahr und sprich mit mir.“

Abhilfe: Indem wir den Spiess umdrehen und fragen. „Was ist heute morgen gut gelaufen?“ Geübte Meckerer werden wahrscheinlich viele andere Dinge finden, die ebenfalls schlecht waren. Was sie aber mit der Zeit nicht überhören werden ist, dass Sie nicht an diesen, sondern an den positiven Rückmeldungen interessiert sind. Bleiben Sie dran!

2) R wie Remove Responsability oder Rückzug aus der Verantwortung

In diesem Fall beschweren wir uns im Voraus über eine Person, Situation oder Aufgabe. Dann benutzen wir dies als Ausrede, um uns vor einer schwierigen oder unbeliebten Aufgabe zu drücken. Zum Beispiel:“ Das kann ich unmöglich für dich erledigen. Mein Terminkalender platzt aus allen Nähten. Mein Chef gibt mir ständig Extra-Aufgaben. Das ist echt unfair.“ Subtext: „Ich werde nicht tun, was du von mir verlangst. Und ich benutze meinen Chef als Ausrede.“

Abhilfe: Schaffen Sie den Bereich des Möglichen: „Wenn es möglich wäre, wie würdest du es dann tun? oder Wenn es möglich wäre, was würdest du dann tun?“

3) I wie Inspire Envy oder Infiltrieren von Neid

In anderen Worten: wir beklagen uns, um damit anzugeben und uns anderen gegenüber überlegen zu fühlen.  Zum Beispiel: „Was, du fandest das Konzert gelungen? Also die Streicher waren gar nicht homogen, die Bläser haben immer zu spät eingesetzt  und der Dirigent hätte lieber daheim bleiben sollen.“ Subtext: Ich kenne mich mit Musik aus. Bitte bewundere mich dafür und gib mir die Chance, zu zeigen wie grossartig ich bin.“

Abhilfe: Packen Sie den Meckerer bei seiner eigenen Eitelkeit und sagen Sie: „Stimmt, Sie scheinen viel über Musik zu wissen. Welche Konzerte können Sie mir in der nächsten Spielzeit empfehlen?“

4) P wie Power oder Pakt

Manchmal benutzen wir das Meckern dazu, strategische Allianzen aufzubauen, in der Familie oder im Unternehmen. Indem wir uns über jemanden beklagen, versuchen wir, andere Verbündete auf unsere Seite zu ziehen und unsere Position zu stärken. Zum Beispiel: „Thomas ist ein netter Kollege, aber für eine Leitungsfunktion hat er nicht das Zeug. Er kommt immer zu spät und ich glaube auch nicht, dass er besonders viel Grips mitbringt.“ Subtext: „Hört mal her! Der neue Job als Abteilungsleiter ist für mich. Untersteht euch, Thomas eine Chance zu geben!“

Abhilfe: Hier hilft nur Rückzug. Lassen Sie sich nicht von zwei streitenden Parteien vereinnahmen, sondern sagen Sie: „Ich glaube, du hast noch einiges mit Thomas zu besprechen. Das machst du am besten direkt mit ihm aus.“

5) E wie Excuse Poor Performance oder Entschuldigung einer schwachen Leistung

Das ist die Version von „Rückzug aus der Verantwortung“, aber nachdem etwas geschehen ist. Zum Beispiel: „Es ist ja klar, dass ich beim Vorsingen nicht bestanden habe. Die Luft war so trocken und meine Stimme ganz rau.“

Abhilfe: „Manchmal wirst du bei trockener Luft singen müssen. Was kannst du tun, damit es das nächste Mal besser läuft?“

In schöneren, in Musik gesetzen Worten sagt es uns Johann Sebastian Bach im Weihnachtsoratorium: „Jauchzet, frohlocket! Auf preiset die Tage. Rühmet, was heute der Höchste getan! Lasset das Zagen, verbannet die Klage, Stimmet voll Jauchzen und Fröhlichkeit an!“ Und er hat Recht. Wenn es uns gelingen würde, das Meckern aus dem menschlichen Hirn wegzutrainieren, dann wäre wirklich Weihnachten. Jeden Tag. Weihnachten im Sinne von: ich höre dir zu. Ich wähle meine Worte mit Bedacht und möchte, dass sie schöner sind als mein Schweigen.
Ich bleibe dran. Ihre Sigrid Haas (heute wieder auf Tag1).

 

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Filed Under: Alle, Kommunikation, Lebensqualität, Sprechen, Stimme Tagged With: beschwerdefrei, Beschwerden, gute Stimmung, lila Armband, Lösung, meckerfrei, meckern, Übung

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