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Ihr Vorname ist Ihr persönliches Klang-Mantra

Februar 6, 2021 von Sigrid Haas

Ihr Vorname begleitet Sie ihr ganzes Leben lang. Sein Klang kann Wegweiser und Kraftquelle sein.

Ja, Sie haben ein ganz persönliches Klang-Mantra*, nämlich Ihren Vornamen. Wenn Sie nicht gerade in ein Kloster eintreten oder einen Künstlernamen annehmen, begleitet Sie dieser Klang ihr ganzes Leben lang. Zunächst erfahren Sie diesen Klang „passiv“, als  Zuhörer. Dieses meist liebevolle „Ins-Leben-gerufen-werden“ beginnt manchmal schon im Mutterleib. Wie eine unsichtbare zweite Nabelschnur verbindet Sie ihr Name mit Ihrer Mutter und damit auch mit Ihrer Muttersprache. Im Klang eines jeden Namens wohnt ein Zauber inne, möchte ich in Anlehnung an Hesse sagen.

Dann kommt der Tag, an dem Sie Ihren Namen zum ersten Mal bewusst aussprechen und sich damit als „Einzelner“, (scheinbar) getrennt von den anderen wahrnehmen. Ab diesem Zeitpunkt werden Sie tausendfach wiederholen: ich bin Sigrid, Berta, Monika, Thomas, Uwe…Was wir dabei immer wieder aufs Neue bekräftigen ist zweierlei:

1) unser Name als Programm, also in meinem Fall ein nordisches Epos: „Sigrid“ als die reitende Amazone, die Sieg, Schönheit und Weisheit bringt. Uff!! Daran hatte ich lange zu knabbern. Inzwischen bin ich innerlich und äußerlich gewachsen und finde, dass ich ihn jetzt mit einer entspannten Würde tragen kann. Ja, er passt zu mir.

2) unser Name ist, wie alles im Universum, Klang. Darauf möchte ich in diesem Beitrag besonders aufmerksam machen. Unser Name ist ein Klangmuster, dessen Vibration weit über das hinausgeht, was unser Kopf verstehen kann. Genau das besagt das Wort Mantra. Es ist eine „magische Formel“, die aus einem Wort oder einem Satz besteht. So können wir uns in einen Klang versenken, um Eins mit uns selbst zu werden.
In unserem Fall ist dieser Klang kein „traditionelles“ Mantra wie „So-ham“ (ich bin) aus dem Hinduismus, sondern praktischerweise unser eigener Vorname.

Machen Sie diese kleine Übung:
Schließen Sie die Augen und sprechen Sie Ihren Vornamen sanft und deutlich aus. So, wie Sie einen sehr geliebten Menschen ansprechen würden. Das ist Ihr Mantra, das Sie jeden Tag, beim Melden am Telefon, bei jeder Sprachnachricht, bei jeder Unterschrift wieder mit dem verbindet, was Sie im Grunde sind. Ein einzigartiges und kostbares Geschöpf des Universums.

Probieren Sie jeden Laut Ihres Vornamens einzeln aus. Welche Resonanz lösen die Laute in Ihnen aus? Bei mir startet der Name mit einem energiereichen stimmhaften  „S“ und endet mit einem weich gesprochenen „T“, auch wenn es als „d“ geschrieben wird. Dazwischen liegen die beiden „i“s, deren Licht im Kontrast zu den dunkleren Rachenlauten „G“ und „R“ nur um so heller scheinen kann. Wie sieht die Klanglandschaft Ihres Namens aus? Wenn Sie dazu Fragen haben, kontaktieren Sie mich gerne. Oder lassen Sie sich hier von Toni inspirieren, wenn er in der West Side Story den Namen seiner Geliebten besingt: All the beautiful sounds of the world in a single word: Maria.

Zum guten Schluß gebe ich Ihnen etwas Schönes mit auf den Weg. Es sind weise Worte der kanadischen Dichterin Anne Carson. Sie sagt: „Jeder Laut, den wir von uns geben, ist ein Stückchen Autobiographie.“ Also fragen Sie sich: welche Leuchtspur möchte ich am Himmel des Klanguniversums hinterlassen? Wie weit, wie hoch, wie tief möchte ich meine Mitmenschen mit meiner Stimme berühren?“

Darum geht es in meinem nächsten Beitrag. Denn es ist nicht egal, was wir sagen und wie wir etwas sagen. Bis dahin wünsche ich Ihnen viel Freude beim bewussten Erforschen Ihres persönlichen Klang-Mantras.

*Aus Gründen der größeren Klarheit und für alle, die wie ich (noch) nicht fließend sanskrit sprechen, verwende ich bewusst den Begriff Klang-Mantra. Ich weiß, dass dies „doppelt gemoppelt ist.“ Klang-Klang.

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Filed Under: Alle, Kommunikation, Präsenz, Sprechen, Stimme, Uncategorized Tagged With: Energie, gute Stimmung, Sprechen, Übung

Schön muss sie sein…ihre Stimme!

Januar 23, 2021 von Sigrid Haas

Zeigen Sie sich: Ihre Stimme darf schön sein, berühren und begeistern.

Und schön kann sie sein, Ihre Stimme! Denn damit Ihre Stimme Sie und andere verzaubert, braucht sie kein Puder oder Botox. Es geht eher darum, sie von all dem zu befreien, was sie davon abhält, zu glänzen und zu strahlen.Welches ist also das Schönheits-Geheimnis für Ihre Stimme?

Um es ganz platt auszudrücken: Schönheit braucht Zeit. Damit meine ich nicht Zeit vor dem Spiegel, um Unerwünschtes einfach zu überpinseln. Sondern Zeit, um Ihre Stimme und damit sich selbst kennen- und lieben zulernen. Dann werden Sie spüren, was Ihre Stimme als Grundversorgung braucht. Meistens sagt sie es uns deutlich, aber wir hören nicht hin.  Es gibt ja „wichtigere“ Dinge im Leben. Sie sagt Dinge wie: ich brauche mehr Schlaf, mehr  Ruhe, ich brauche eine Pause, ich brauche dringend Flüssigkeit, ich brauche Bewegung, ich brauche frische Luft, ich möchte singen, ich möchte mehr Raum (d.h. dehne die Zunge, entspanne den Kiefer).

Nachdem Ihre Stimme gut versorgt ist, kommt die Kür. Also zusätzlich zum Shampoo die Pflege. „Weil ich es mir wert bin“ flüsterte schon vor Jahren die zur L’Oreal-Ikone konvertierte Claudia Schiffer. Hier bekommt Ihre Stimme den besondreren Glanz, das gezielte Styling. Probieren Sie dazu Folgendes aus:

1) Ein erster Blick in den Spiegel: was mag ich?
Für die Stimme heißt das: hören Sie sich eine Ihrer Sprachnachrichten an oder Ihren Anrufbeantworter und finden Sie mindestens eine Sache, die Sie am Gehörten mögen. Vielleicht haben Sie deutlich gesprochen. Oder Pausen gemacht. Oder die Lautstärke war angemessen. Oder Sie hatten Freude in der Stimme. Dann klopfen Sie sich auf die Schulter. Auf diesen Pluspunkt können Sie aufbauen!!

2) Ein zweiter Blick: was möchte ich verändern?
Nun hören Sie die Sprachnachricht nochmals wohlwollend an. Was möchten Sie gerne verändern? Möglicherweise kam Ihnen Ihre Stimme zu hoch, zu tief oder zu monoton vor. Oder Sie bemerken, wie häufig Sie ein bestimmtes Wort sagen „also“, „gell“ (meins ist zur Zeit „echt krass“, davor war es „genial“) oder dass sich „ähms“ einschleichen.  Wählen Sie einen konkreten Punkt aus, an dem Sie arbeiten möchten.

3) Ein dritter Blick: wie kann ich mit meiner Stimme spielen?
Nehmen wir an, dass Sie weniger „echt krass“ sagen möchten. Schon allein dieser Vorsatz macht etwas mit Ihnen. Wenn Sie sich liebevoll dabei „erwischen“, dass das „echt krass“ herausruscht, können Sie Ihren Satz beispielsweise fortsetzen mit „das ist erstaunlich.“ Machen Sie ein Spiel daraus, Ihre Worte bewusster zu wählen und auszusprechen.
Oder wenn Ihnen Ihre Stimme eintönig und uninteressant vorkommt, dann stellen Sie sich vor, Sie würden Deutsch mit einem kleinen italienischen Akzent sprechen. Und schon kommt Schwung und Farbe in Ihre Stimme.
Und nicht vergessen: Ihren Pluspunkt (siehe 1) nehmen Sie natürlich weiter mit ins Boot.

Noch ein Wort zum Begriff „Schönheit.“ Vielleicht ist der Schlager „Geld ist nicht wichtig, aber schön (bwz. scheeen) muss sie sein“ von Alex Berlin irgendwo in den Untiefen Ihres Gehirns gespeichert. Im besagten Lied wird die ersehnte Frau mit all ihren Vorzügen und liebenswerten Macken vorgestellt. Was diese Frau kann , das soll ihre Stimme auch können, nämlich in Ihren ganz persönlichen Klangfarben strahlen. Also nicht perfekt, sondern lebendig, mit Ecken und Kanten.

Manchmal braucht frau und mann zur Entfaltung der individuellen Stimm-Schönheit  eine individuelle Beratung. Sozuagen eine kompetenten Stimm-Styling. Dazu berate ich Sie gerne, auch online über Zoom oder Skype.

Der nächste Blog-Beitrag handelt davon, wie Sie ihrem persönlichen Klang-Mantra, nämlich Ihrem Vornamen Schönheit und Glanz verleihen können. Dieser Klang begleitet Sie ein Leben lang…

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Filed Under: Alle, Kommunikation, Lebensqualität, Sprechen, Stimme, Uncategorized Tagged With: Sprechen, Stimme, Stimme pflegen, Übung, Wertschätzung

Klar und deutlich sprechen – mit und ohne Maske

Dezember 5, 2020 von Sigrid Haas

Wie beim Eier aufschlagen braucht eine klare Aussprache Entschlossenheit und Energie.

Klare Worte brauchen Mut. Erstens, was den Inhalt angeht. Den überlasse ich Ihnen. Und zweitens, was die Verpackung angeht. Denn eine gewisse Unschärfe bedeutet auch eine Pseudo-Schutzhülle. Hier und jetzt verlassen wir jedoch die den Nuschel-Cocoon und treten  hinaus aus freie Feld der möglichst klaren und wertschätzenden  Kommunikation.  Allen Masken und oder störenden Hintergrundgeräuschen zum Trotz.

Soviel ist sicher: Die angeborene Trägheit der Menschen macht auch vor der Artikulation nicht halt. Wenn Sie müde und unlustig sind, werden Sie automatisch undeutlicher und leiser sprechen. Klarheit benötigt eben eine gewisse Prise an Energie und Aufmerksamkeit. Daher ist der erste Tipp:

1) Haben Sie das Ziel vor Augen!
Wenn Sie zum Beispiel unterrichten, dann machen Sie sich immer wieder klar, wie wertvoll und wichtig diese Momente für Ihre Schüler sind. Das Zusammensein und miteinander lernen. Wägen Sie ab, welche Botschaft Sie vermitteln, mit Ihren Worten, aber auch über Ihre Körperhaltung und Gesten.

Uns allen ist klar geworden: Kommunikation ist sinn- und gemeinschaftsstiftend, auch dann, wenn Sie nur zwei Brezeln beim Bäcker kaufen. Lassen Sie also einen Funken Freude und Empathie in Ihrer Stimme aufleuchten oder schenken Sie ein Lachen.  Sie werden staunen, wie laut und deutlich Ihre Stimme dan auf einmal klingt.

2) Nutzen Sie bewusst die formende Kraft der Konsonanten
Stellen Sie sich das so vor: die Vokale sind der relativ flüssige Kuchenteig, Ihre Sprechmelodie sind die Gewürze…Zimt, Salz, Zitronenaroma. Und die Konsonanten geben dem ganzen die Form. Sie bestimmen, ob aus Ihrem Teig ein Guggelhupf oder ein Kastenkuchen wird. Nur dann können Sie den Teig backen und schließlich verzehren.

Sie können also Ihren Sprachbrei perfekt formen, in dem Sie die Konsonanten als Formgeber nutzen. P, t, und k sind in dieser Hinsicht besonders wertvoll, weil sie kurz und impulshaft sind und deshalb besonders gut zum Abgrenzen der Vokale dienen. Probieren Sie es an folgenden Wörtern aus: Kraft, Punkt, Takt.

3) Lassen Sie beim Sprechen gedanklich Flugzeuge fliegen
Die Maske vermittelt vielen das Gefühl, dass der Stimmklang im Mundraum eingesperrt wird und man das Gesagte wieder herunterschluckt, anstatt es deutlich über die Lippen zu bringen. Dieser Tendenz können Sie entgegenwirken, indem Sie mir Ihrer Hand eine „Abschussrampe“ für die Projektion der Stimme bilden.

Dazu strecken Sie die Finger aus und platzieren die Kante des  Zeigefingers überhalb der Oberlippe. Nun stellen Sie sich vor, dass Ihre Stimme beim Sprechen einen großen Bogen über dem Handrücken beschreibt (auch wenn der Klang in Wirklichkeit größtenteils aus Ihrem Mund entweicht). Wenn Sie diese Technik ein paar Mal mit der Hand geübt haben, reicht das reine Vorstellungsbild, um Ihren Worten mehr Auftrieb zu verleihen. Denken Sie einfach an einen Papierflieger, der weit in den Raum schwebt. Probieren Sie es aus!

Es lohnt sich, auch im Sprachbild deutlich in Erscheinung zu treten. Nur dann können Sie von den anderen wahr-genommen werden so wie Sie sind, mit Ecken und Kanten, mit Strahlendem und mit Verletzlichem. Falls Sie zu diesem Thema  mehr lesen möchten, empfehle ich Ihnen das Buch „Die Gaben der Unvollkommenheit“ von Brene Brown.

Im nächsten Beitrag geht es um das Beauty Case für die Stimme. Sie kann eben nicht nur deutlicher werden, sondern auch schöner.

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Filed Under: Alle, Atmung, Kommunikation, Lebensqualität, Sprechen, Stimme Tagged With: Sprechen, Stimme, Übung, Wertschätzung

Atmen und Sprechen mit Maske- Herausforderung und Chance

Oktober 31, 2020 von Sigrid Haas

Lernen Sie, wie Mona Lisa mit den Augen zu lächeln

Mein Plan war, diesen Beitrag voll und ganz, mit Punkt, Fragezeichen und Komma der Sprechmelodie zu widmen. Sie wissen ja- Pläne sind heutzutage nicht mehr zeitgemäß. Wir planen und dann wird es anders. Und ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich sagen – es wird anders gut.

Nicht dass ich mich über die Maskenpflicht und den Lockdown 2.0 freuen würde.  Aber da es nun eben so ist,  lade ich Sie ein, das Beste daraus zu machen. Das öffentliche Leben mit Maske birgt nicht nur Herausforderungen, sondern auch Chancen, Neues zu entdecken. Dabei möchte ich Sie heute begleiten.

Atmen und Sprechen mit Maske – wie geht das leichter? Ich habe vier praktische Tipps für Sie:

  1. Atmen Sie durch die Nase
    Auch wenn Sie intuitiv das Bedürfnis haben, durch den Mund zu atmen, um schneller an Luft zu kommen, ist das auf Dauer keine gute Lösung. Wenn Sie durch den Mund atmen, wird die Atmung flacher und außerdem beschlägt Ihre Brille sofort und verwandelt sich in eine undurchdringliche Nebelwand. Wie Sie über regelmäßiges Nasenduschen dauerhaft eine freiere Nase bekommen, erfahren Sie hier. Das ist ebenfalls eine gute Corona-Prophylaxe-Methode, damit Viren gar nicht erst in Ihren Organismus gelangen.
  2. Lösen Sie bewusst Ihren Unterkiefer
    Unter der Maske hat man das Gefühl, den Mund nicht mehr wie gewohnt bewegen zu können. Wir fühlen uns eingeengt und gestresst. Viele Menschen spannen daher den Kiefer noch mehr als sonst an. Daher: bewegen und lösen Sie von Zeit zu Zeit ganz bewusst Ihren Unterkiefer, indem Sie kleine und sanfte Kaubewegungen machen. Unter der Maske sieht das sowieso niemand. Und nach dem Maskenabnehmen ist es eine Wohltat. Am besten gähnen Sie dann ausgiebig und räkeln sich, sofern das sozial vertretbar ist.
  3. Machen Sie es wie Mona Lisa – verschieben Sie Ihr Lächeln in die Augen
    Die Maske bedeckt einen Großteil unseres Gesichts und verhindert so, dass wir über Lächeln oder andere mimische Ausdrücke miteinander kommunizieren. In bzw. hinter der Maske liegt eine  Chance. Nehmen Sie wahr, wie viel Raum Ihre Mundhöhle Ihnen bietet. Legen Sie die Lippen ganz locker aufeinander und berühren Sie mit der Zungenspitze leicht den Gaumen. Damit kommt ein Strahlen in Ihre Augen. Dieses Strahlen, diese Wärme im Blick können Sie als „Lächeln“ verwenden. Wir haben diese Form von Miteinander derzeit dringend nötig, um die Abwesenheit von körperlichem Kontakt auszugleichen. Probieren Sie es aus – Sie werden staunen, wie viele lächelnden Augen zurückstrahlen, wenn Sie erst einmal damit beginnen.
  4. Verstärken Sie Ihre Sprechmelodie
    Damit das Sprechen unter der Maske nicht zu einem monotonen und schwer verständlichen Gebrabbel wird, rate ich Ihnen: haben Sie Mut, melodischer zu sprechen, ein bisschen so, wie das die Italiener so gut können. Das heißt, dass Sie den Vokalen länger Zeit geben, um zu klingen. Probieren Sie es aus. Sagen Sie zunächst: Ciao bella! Ciao bello! Und dann mit demselben Schwung: Hallo du Schöne! Hallo Süßer! Das müsste sich dann anhören wie: Haaallooo duu Schöööne! Haaalloooo Süüüüßer! Vielleicht machten Sie so trotz Maske interessante Bekanntschaften…

Weitere Tipps zum deutlichen Sprechen mit und ohne Maske folgen in meinem nächsten Blog-Beitrag. Bis dahin wünsche Ich Ihnen gutes Gelingen beim Ausprobieren und bleiben Sie gesund!

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Filed Under: Alle, Atmung, Kommunikation, Lebensqualität, Sprechen, Stimme Tagged With: atmen, Sprechen, Stress, Übung

Auf den Punkt kommen

September 5, 2020 von Sigrid Haas

Fließendes Gespräch statt Redeschwall oder Einsilbigkeit

Auf den Punkt zu kommen ist eine Kunst. Das gilt für viele Bereiche, das Sprechen, das Schreiben und auch das Komponieren. Schon Johannes Brahms wusste davon ein Lied zu singen, wenn er lapidar kommentiert: „Es ist nicht schwer zu komponieren. Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen.“

Beim Trennen vom Wesentlichen und Unwesentlichen hilft uns kein geringerer als Sokrates. Denn bekanntlich führen klare Gedanken zu klaren Aussagen. Dazu gibt es folgende Geschichte:

„Einst wandelte Sokrates durch die Strassen von Athen. Plötzlich kam ein Mann aufgeregt auf ihn zu. „Sokrates, ich muss dir etwas über deinen Freund erzählen, der…“ „Warte einmal, „unterbrach ihn Sokrates. „Bevor du weitererzählst – hast du die Geschichte, die du mir erzählen möchtest, durch die drei Siebe gesiebt?“ „Die drei Siebe? Welche drei Siebe?“ fragte der Mann überrascht.
„Lass es uns ausprobieren,“ schlug Sokrates vor. „Das erste Sieb ist das Sieb der Wahrheit. Bist du dir sicher, dass das, was du mir erzählen möchtest, wahr ist?“ „Nein, ich habe gehört, wie es jemand erzählt hat.“ „Aha. Aber dann ist es doch sicher durch das zweite Sieb gegangen, das Sieb des Guten? Ist es etwas Gutes, das du über meinen Freund erzählen möchtest?“ Zögernd antwortete der Mann: „Nein, das nicht. Im Gegenteil….“ „Hm,“ sagte Sokrates, „jetzt bleibt uns nur noch das dritte Sieb. Ist es notwendig, dass du mir erzählst, was dich so aufregt?“ „Nein, nicht wirklich notwendig,“ antwortete der Mann. „Nun,“ sagte Sokrates lächelnd, „wenn die Geschichte, die du mir erzählen willst, nicht wahr ist, nicht gut ist und nicht notwendig ist, dann vergiss sie besser und belaste mich nicht damit!“ (Stangl, 2020).

Diese drei Siebe also, Wahrheit, Güte und Notwendigkeit helfen uns automatisch, auf den Punkt zu kommen und reduzieren eine große Menge von über-flüssigem Redeschwall.  Denn was immer wir von uns geben ist Energie, die wir uns selbst und den anderen zuführen und die sollte bestenfalls erquickend sein und einen Mehrwert haben. Andernfalls ist es platt gesagt Umweltverschmutzung.

Wenn also dieser wichtige Punkt geklärt ist – Ihre redliche Absicht bei dem WAS Sie sagen, dann können wir uns dem zuwenden, WIE Sie es sagen. Denn umgekehrt führen auch klare Formulierungen zu klaren Gedanken. Ich habe folgende Tipps für Sie zusammenstellt:

1) Ein Bild sagt mehr als tausend Worte
Nutzen Sie die Kraft von Bildern. „Ich fühle mich in meinem Element“ können Sie verwandeln in „ich fühle mich wie ein Fisch im Wasser.“ Oder statt“ Lisa und Toni haben uns verwöhnt“ probieren Sie aus: „bei Lisa und Toni war es wie im Schlaraffenland.“ Stellen Sie sich beim Sprechen diese Bilder so plastisch wie möglich vor, mit allen Sinnen.

2) Verwenden Sie Fakten
Dies ist besonders wichtig, wenn Sie eine wohlwollende Neutralität herstellen möchten und damit subjektive Annahmen vermeiden, die oft zu Missverständnissen führen. Statt „du kommst immer zu spät, mir reicht es jetzt, so kann das nicht weitergehen usw.“ probieren Sie aus: „ich habe beobachtet, dass du heute morgen um 9.30 Uhr ins Büro gekommen bist. Gibt es dafür einen besonderen Grund?“

3) Artikulieren Sie deutlich und machen Sie Pausen
Falls Sie warmsprechen möchten, können Sie das Wort des Tages PUNKT nutzen. Denn hier sind die drei wichtigen Wach-und Klarmacher P-T-K frei Haus mitinbegriffen. Sprechen Sie langsam und bewusst Punk-t. Punk-t.Punk-t. Mit einem zackigen „t“ am Ende und nutzen Sie dieses, um eine Sprechpause einzuläuten. Übertragen Sie diesen Prozess auf Ihren Sprechvorgang.
Machen Sie Pausen. Dadurch entsteht die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen. Das ist eine gute Methode, um herauszufinden, ob Sie bei Ihrem Gegenüber „auf den Punkt“ gekommen sind.

Wie bedeutsam der Punkt und auch die anderen Satzzeichen für eine gelungene Kommunikation sind, das erfahren Sie in meinem nächsten Beitrag. Darin geht es um den bewussten Einsatz der Sprechmelodie – einer von vier Tipps, um mit Maske leichter atmen und  sprechen zu können.

 

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Filed Under: Alle, Kommunikation, Präsenz, Sprechen Tagged With: Energie, meckerfrei, Schlagfertigkeit, Sprechen, Übung

Ihre Sprechstimmlage oder: wir müssen nicht mehr müssen

Juli 25, 2020 von Sigrid Haas

Druck lass nach! Zulassen statt müssen ist die Devise.

Ja, Sie haben richtig gehört: „wir müssen nicht mehr müssen“. Was für viele von uns immer funktioniert hat und auch die Grundlage unseres (noch) aktuellen Lebensmodells ist, wird jetzt in Frage gestellt. Für junge Menschen ist das ganz klar. „Schaffe, schaffe, Häusle baue“ ist nicht mehr an der Reihe. Und wenn sie schon ein Haus bauen, dann sind es winzige, die sogennanten „tiny houses“, wo das komplette Leben auf 18m2 stattfindet. Verstehen Sie mich nicht falsch. Mir geht es nicht darum, von einem Extrem ins andere zu wandern. Sondern eine Balance zu finden, die Sie ins Lot bringt. Und damit auch Ihre Stimme beziehungsweise Ihre Sprechstimmlage. Das heißt im Klartext: wie beim Gitarre stimmen braucht Ihre Stimme genau das richtig Maß an Spannung.

Sie werden sich fragen: Was ist die Sprechstimmlage überhaupt? Die Sprechstimmlage ist der Frequenz- oder Tonhöhenbereich, auf dem sich Ihre Stimme beim Sprechen  einpendelt. Das macht sie ganz automatisch.

FALL  1: Wenn Sie nun unter Stress stehen, dann steigt Ihre innere Spannung und damit rutscht auch dieser Frequenzbereich nach oben. Die Stimme wird metallischer, quietschender und durchdringender. Das kann angebracht sein, wenn es darum geht, jemanden vor einer Gefahr zu warnen oder ein Kernanliegen kurz (wirklich nur kurz!!) hervorzuheben. Wenn Sie aber dauerhaft in diesem angespannten Modus bleiben, passieren zwei Dinge:
1) Sie werden beim Sprechen immer angestrengter und nervöser, weil Sie ohne vorheriges Training aus diesem Alarmmodus nicht mehr herausfinden.
2) Unsere Zuhörer, falls sie sich nicht schon diskret verdünnisiert haben, haben auf  Durchzug geschaltet, um sich vor dieser akustischen Agression zu schützen.

FALL 2: Umgekehrt kann es passieren, dass Sie so wenig Körperspannung haben, dass Ihre Stimme leiser wird und an Deutlichkeit verliert und in Bereiche sinkt, die ideal für eine Tiefenentspannung wären. Wer von uns erinnert sich nicht an einen Dozenten, ob in der Schule, Uni oder bei einem Vortrag, der die geballte Wirkung von 10 Schlaftabletten hatte? Welches sind hier die Auswirkungen?
1) Sie werden durch die hypnotisierende Wirkung des eigenen Sprechens noch monotoner und langsamer.
2) Die Zuhörer befinden sich nach kurzer Zeit im Langweile-Modus, d.h. das Handy wird aktiviert, oder wenn dieses nicht zur Hand ist besinnen sie sich auf traditionelle Methoden wie „ähms“ zählen oder Schiffe versenken.

In beiden Fälle ist das Endergebnis: es findet keine Kommunikation mehr statt. Wie schade! Welche Energieverschwendung!!

Was ist also zu tun? Um Ihre Wohlspannung in der Sprechstimmlage zu finden, probieren Sie folgendes aus: wenn Sie das nächste Mal mit einer Freundin telefonieren oder jemandem für längere Zeit wohlwollend (!!!) zuhören, achten Sie auf die „mhhs“, „ja“, „ach so“, „ok“, die Sie äußern, um dem Sprechenden zu signalisieren, dass sie ihm folgen. Diese kurzen Einwürfe befinden sich in aller Regel in der Sprechstimmlage, die Ihnen gut tut. Sie sind entspannt und zugewandt und müssen in dem Moment nichts leisten. Dabei kann sich Ihre Stimme in ihren persönlichen Wohlfühlbereich einpendeln.
In einem zweiten Schritt holen Sie sich diese Wohlfühl-Sprechstimmlage immer wieder ins Gedächtnis zurück, wenn Sie merken, dass Sie nach oben (das wird der häufigste Fall sein) oder nach unten abdriften.

Falls Sie der Gruppe der ewig Aktiven angehören (Fall 1), können Sie eine nachhaltige Einstellung Ihrer Sprechstimmlage im Optimalbereich erreichen, indem Sie Druck aus Ihrem Leben nehmen. Niemand formuliert das besser als Matthieu Ricard, nachweislich einer der glücklichsten Menschen unserer Zeit:
„Unsere Tätigkeiten vereinfachen heißt nicht, in Trägheit zu verfallen. Sondern es dient ganz im Gegenteil dazu, sich vom subtilsten Aspekt der Faulheit zu trennen, jenem, der uns dazu verleitet, uns in tausend zweitrangigen Aktivitäten zu verlieren.“

Darum – wie Sie beim Sprechen auf den Punkt kommen und sich dem Wesentlichen widmen – geht es in meinem nächsten Blog-Beitrag. Bis dahin gutes Gelingen beim Los- und Zulassen!

 

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Filed Under: Alle, Kommunikation, Lebensqualität, Sprechen, Stimme Tagged With: Entspannung, Lösung, Sprechen, Stimme, Stimme trainieren

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