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Atmen und Sprechen mit Maske- Herausforderung und Chance

Oktober 31, 2020 von Sigrid Haas

Lernen Sie, wie Mona Lisa mit den Augen zu lächeln

Mein Plan war, diesen Beitrag voll und ganz, mit Punkt, Fragezeichen und Komma der Sprechmelodie zu widmen. Sie wissen ja- Pläne sind heutzutage nicht mehr zeitgemäß. Wir planen und dann wird es anders. Und ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich sagen – es wird anders gut.

Nicht dass ich mich über die Maskenpflicht und den Lockdown 2.0 freuen würde.  Aber da es nun eben so ist,  lade ich Sie ein, das Beste daraus zu machen. Das öffentliche Leben mit Maske birgt nicht nur Herausforderungen, sondern auch Chancen, Neues zu entdecken. Dabei möchte ich Sie heute begleiten.

Atmen und Sprechen mit Maske – wie geht das leichter? Ich habe vier praktische Tipps für Sie:

  1. Atmen Sie durch die Nase
    Auch wenn Sie intuitiv das Bedürfnis haben, durch den Mund zu atmen, um schneller an Luft zu kommen, ist das auf Dauer keine gute Lösung. Wenn Sie durch den Mund atmen, wird die Atmung flacher und außerdem beschlägt Ihre Brille sofort und verwandelt sich in eine undurchdringliche Nebelwand. Wie Sie über regelmäßiges Nasenduschen dauerhaft eine freiere Nase bekommen, erfahren Sie hier. Das ist ebenfalls eine gute Corona-Prophylaxe-Methode, damit Viren gar nicht erst in Ihren Organismus gelangen.
  2. Lösen Sie bewusst Ihren Unterkiefer
    Unter der Maske hat man das Gefühl, den Mund nicht mehr wie gewohnt bewegen zu können. Wir fühlen uns eingeengt und gestresst. Viele Menschen spannen daher den Kiefer noch mehr als sonst an. Daher: bewegen und lösen Sie von Zeit zu Zeit ganz bewusst Ihren Unterkiefer, indem Sie kleine und sanfte Kaubewegungen machen. Unter der Maske sieht das sowieso niemand. Und nach dem Maskenabnehmen ist es eine Wohltat. Am besten gähnen Sie dann ausgiebig und räkeln sich, sofern das sozial vertretbar ist.
  3. Machen Sie es wie Mona Lisa – verschieben Sie Ihr Lächeln in die Augen
    Die Maske bedeckt einen Großteil unseres Gesichts und verhindert so, dass wir über Lächeln oder andere mimische Ausdrücke miteinander kommunizieren. In bzw. hinter der Maske liegt eine  Chance. Nehmen Sie wahr, wie viel Raum Ihre Mundhöhle Ihnen bietet. Legen Sie die Lippen ganz locker aufeinander und berühren Sie mit der Zungenspitze leicht den Gaumen. Damit kommt ein Strahlen in Ihre Augen. Dieses Strahlen, diese Wärme im Blick können Sie als „Lächeln“ verwenden. Wir haben diese Form von Miteinander derzeit dringend nötig, um die Abwesenheit von körperlichem Kontakt auszugleichen. Probieren Sie es aus – Sie werden staunen, wie viele lächelnden Augen zurückstrahlen, wenn Sie erst einmal damit beginnen.
  4. Verstärken Sie Ihre Sprechmelodie
    Damit das Sprechen unter der Maske nicht zu einem monotonen und schwer verständlichen Gebrabbel wird, rate ich Ihnen: haben Sie Mut, melodischer zu sprechen, ein bisschen so, wie das die Italiener so gut können. Das heißt, dass Sie den Vokalen länger Zeit geben, um zu klingen. Probieren Sie es aus. Sagen Sie zunächst: Ciao bella! Ciao bello! Und dann mit demselben Schwung: Hallo du Schöne! Hallo Süßer! Das müsste sich dann anhören wie: Haaallooo duu Schöööne! Haaalloooo Süüüüßer! Vielleicht machten Sie so trotz Maske interessante Bekanntschaften…

Weitere Tipps zum deutlichen Sprechen mit und ohne Maske folgen in meinem nächsten Blog-Beitrag. Bis dahin wünsche Ich Ihnen gutes Gelingen beim Ausprobieren und bleiben Sie gesund!

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Klang und Stille – wir brauchen beides!

Dezember 21, 2019 von Sigrid Haas

Hell und Dunkel, Klang und Stille ergänzen sich zu einem einzigartigen grossen Ganzen

Achtsam sprechen – kraftvoll schweigen, so heisst der Titel eines der zahlreichen Bücher von Anselm Grün. Seine Botschaft hat mich tief berührt. Denn egal, wer wir sind und wo wir gerade stehen im Leben geht es im Grunde um nur das Eine: wir sehnen uns danach, eine Balance  zu finden zwischen Klang und Stille, zwischen Sprechen und Zuhören, zwischen Ausatmung und Einatmung, zwischen Handeln und Reflektieren.

Wäre es nicht an der Zeit, dieser Sehnsucht einen klaren Weg aufzuzeigen? Gerade in der Zeit „zwischen den Jahren“ ist dafür  ein günstiger Moment, denn Sie brauchen dazu zwei Dinge, an denen es manchmal im Trubel des Alltags mangelt: Raum und Zeit.

1) Raum: Altes Loslassen!
Nur ein leeres Glas kann wieder gefüllt werden. Lassen Sie alte Glaubensmuster los, die Sie daran hindern, im Leben oder in der Stimmtherapie voranzukommen.
Die Liste dessen, was wir weggeben können, um unserer äußeren und inneren Stimme einen angemessenen Raum zu geben ist schier endlos: Glaubenssätze wie  „jetzt muss es aber klappen“, „das kann ich nicht“, „Augen zu und durch“, „ich bin nur wichtig, wenn ich eine Leistung abliefere“, „immer die Kontrolle behalten“, „diese Übung ist ja lächerlich“, „was sollen die anderen denken“, „mein Körper hat/ich habe zu funktionieren“, „da ist ja kein Zug mehr dahinter, wenn ich nur noch spüren soll“, „da bleibt mir der Boden unter den Füssen weg“…
Sie können dazu eine Liste mit Ihren Glaubenssätzen aufstellen, betrachten, woher sie kommen (sind das überhaupt ihrer eigenen Gedanken?) und sie dann umkehren. Aus „was sollen die anderen denken “ wird zum Beispiel „ich stehe zu mir selbst“.

2) Zeit: einfach mal abtauchen
Zeit bedeutet hier Zeit für Sie selbst. Funkstille. Zeit, um nach innen zu lauschen und aus dieser Stille das zu erkennen, was wirklich wichtig ist für Sie. Aus dieser Stille schöpfen Sie die Kraft, um aufrichtig und authentisch Ihren Standpunkt im Leben zu vertreten. Mit Worten, die aus Ihrem Innersten kommen und daher absolut überzeugend sind. Dazu biete ich Ihnen folgende Übung an:

Übung: Ganz Ohr Sein – Achtsames Hören
Für zwei Minuten abtauchen in absolute Funkstille.

  • Stellen Sie Ihr Handy auf lautlos und einen Timer auf 2 Minuten. Setzen Sie sich bequem hin und achten Sie, dass Sie guten Kontakt zum Boden haben. Richten Sie Ihre Wirbelsäule auf, so dass sie flexibel und frei Richtung Himmel strebt. Wenn es für Sie angenehmer ist, können Sie Ihren Rücken mit einem Kissen oder einer Stuhllehne stützen.
  • Welche Geräusche, welche Klänge dringen an Ihr Ohr? Vogelgezwitscher, das Rauschen des Verkehrs, Schritte im Treppenhaus, ein Glockenschlag, Stimmen, das Brummen des Kühlschranks…Tauchen Sie für einen Moment ganz ins Meer der Töne ein. Bleiben Sie mit Ihrer Achtsamkeit nah und innig bei dem, was Sie wahrnehmen, ohne zu bewerten oder zu urteilen. Wenn ein Gedanke oder ein anderer Impuls von aussen Sie ablenkt, kehren Sie wieder sanft und wohlwollend zu dem zurück, was Sie mit Ihren Ohren wahrnehmen.
  • Es kann sein, dass das Ausmass der inneren Stille Sie zunächst überwältigt. Denn wir sind sie einfach nicht mehr gewohnt. Dann kürzen Sie die Übungszeit auf eine Minute. Sie werden bald spüren, wie wertvoll diese Mini-Auszeiten im Tagesablauf sind und können die Dauer der Funkstille schrittweise auf 2 Minuten steigern.

Ja, Sie selbst und Ihre Stimme brauchen Raum, Zeit und Zuwendung, damit sie blühen und gedeihen können. Es ist kein schneller, aber ein kostbarer Weg. Wenn Sie einmal gespürt haben, mit welcher Leichtigkeit er sie trägt, werden Sie ihn nicht mehr missen wollen.
Um das spannende Thema Hören und Zuhören und was das mit Ihnen und Ihrer Stimme zu tun hat – davon wird mein nächster Beitrag handeln.

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Warum die Stimme anders tickt als der Rest der Welt

November 26, 2019 von Sigrid Haas

Immer auf Höchstleistung? Das wäre 365 Tage pro Jahr Vollmond. Die Natur hat etwas anderes mit Ihnen vor…

Erinnern Sie sich daran, wie  Sie die meisten Aufgaben in Ihrem Leben gemeistert haben? Wahrscheinlich mit 10 Prozent Inspiration und 90 Prozent Transpiration. Also harte Arbeit und Durchhaltevermögen oder: „ohne Fleiss keinen Preis“. Stimmt’s? Dieses Erfolgsmuster hat viele von uns geprägt. Überspitzt gesagt entspricht es dem Kampf ums Überleben.
Die Natur hat uns dafür mit dem sympathischen Nervensystem ausgestattet. Seine Aufgabe ist es, in lebensbedrohlichen Momenten alle unseren Ressourcen und Energien zu mobilisieren, um der Gefahr zu entgehen. Gedacht war das Ganze als S.O.S-System beim Angriff eines Säbelzahntigers, mit dem sich unsere Vorfahren herumschlagen mussten. Inzwischen scheint jedoch ein Grossteil der sogenannten zivilisierten Bevölkerung im Wachzustand fast ausschliesslich in diesem Modus zu funktionieren. Das kann auf Dauer nicht gut sein.

Daher ist die Überraschung oft gross, wenn mein Gegenüber im Stimmtraining oder in der Stimmtherapie die Entdeckung macht, dass das sympathische Nevensystem allein gar nicht so sympathisch ist wie sein Name. Denn mit purem Wollen und Machen kommt man bei Stimme und Atmung nicht weit. Die Stimme ist eher wie eine kostbare Blume, die in ihrem eigenen Rhythmus wächst, wenn man sie gut pflegt. Und die Stimme ist wie ein Kind, das frei springen, spielen und lachen möchte. Dann kann sie auf spielerische Weise Meisterhaftes leisten.

Zum Glück hat der „Sympathikus“ einen Bruder, das parasympathische Nervensystem. Uff!! Denn dieses ist auf die Erholung und Regeneration des Körpers spezialisiert. Wenn wir den „Parasympathikus“ aktivieren, beruhigt sich unser Herzschlag, wir bekommen eine tiefere Atmung, die Muskeln entspannen sich, der Blick wird entspannt. Wir überleben nicht mehr, sondern wir leben!! Genau das braucht die Stimme, damit sie sich wohlfühlt. Und deshalb tickt sie eben anders als der Hopla-Hop-Galopp, mit dem wir oft durchs Leben rasen.

Beide, der „Sympathikus“ und der „Parasympathikus“ sind für die Aufrechterhaltung unseres inneren Gleichgewichts zuständig und erhalten uns am Leben. Weder der eine noch der andere sollte Überstunden machen. Vielleicht hilft Ihnen dieses Bild:

Stellen Sie sich vor, Sie hätten ein Buch, in dem schwarze Buchstaben auf schwarzes Papier gedruckt wären. Schwer zu lesen, oder? Genau so geht es uns, wenn wir davon ausgehen, dass Machen, Machen, Machen einzig und allein zum Ziel führt. Das weisse Papier, das sind die Pausen in Ihrem Tagesablauf, die Stille zwischen den Noten, das Zuhören und Verstehen. Wenn Sie beides miteinander verbinden, wird Ihre Stimme gerne alles dafür tun, damit die Geschichten in Ihrem Buch des Lebens andere erreichen und berühren.

Genau darum, um die Wechselwirkungen zwischen Klang und Stille wird es auch in meinen nächsten Beitrag gehen.

 

 

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Kiefer lösen und Mund auf! Können Sie beherzt „Ja“sagen?

September 3, 2019 von Sigrid Haas

Babyleicht aber zu oft unterdrückt: ein herzhaftes Gähnen lockert Ihren Kiefer und Ihre Gedanken

Ich wohne seit einiger Zeit in Oberschwaben und fühle mich sehr wohl hier. Mein vielfach bestätigte Beobachtung ist: erstens,  nette Leute gibt es  überall und zweitens, jedes Völkchen hat seine  liebenswerten Eigenheiten. Dreimal dürfen Sie raten, wie die hiesige „Spezialität“ lautet, natürlich auf den Sprechvorgang bezogen: beim Sprechen wird der Mund nur sehr sparsam geöffnet. Es könnte ja etwas verloren gehen!
Auf diese Weise werden die Kieferbewegungen maximal reduziert.  Leider wirkt sich diese Art von Sparsamkeit unvorteilhaft auf den Stimmklang aus. Runde und resonanzreiche „AAAs“ werden zur zur Seltenheit bei diesem Sprechen mit angezogener Handbremse. Zudem führt der permanent zusammengehaltene Kiefer zu einer leichten Verbissenheit.

Damit kommen wir zum grossen Thema der Ge-lassen-heit. Lassen und Lösen hängen miteinander zusammen. Sie haben im letzten Beitrag erfahren, wie wesentlich eine königliche Kopfhaltung für Ihre Ausstrahlung und Ihre Stimme ist. Ich bin gespannt, ob Sie diese neue Lebenseinstellung mit einem Buch oder einer Dreikönigskrone auf dem Kopf ausprobiert haben. Wichtig dabei ist, locker zu bleiben, sonst tut das König-oder Königinnen-Sein niemandem gut. Also: spielerisch aufrecht ohne Po zusammenklemmen und Brust raus wie bei Oma und vor allen Dingen den Kiefer locker lassen.

Auch wenn Sie nicht aus Schwaben oder Oberschwaben stammen, ist dieses Thema für Sie interessant. Denn der Kiefer ist für viele Menschen der Parkplatz für Stress und Anspannungen. Machen Sie folgenden  Test:

1) Beissen Sie die Zähne zusammen und fühlen Sie in der Mitte Ihrer Wangen nach. Hier müssten Sie eine deutliche Spannung Ihres grossen Kaumuskels spüren.

2) Führen Sie nun dazu die Gegenbewegung aus und dehnen Sie diesen Kaumuskel, indem Sie herzhaft gähnen. Wichtig: der Mund geht dabei AUF und am besten räkeln Sie sich dabei wie eine Katze. Gähnen Sie so genüsslich mindestens 3-4 Mal.

3) Streichen Sie danach Ihre Wangen von oben nach unten aus. Dabei setzen Sie Ihre Handballen am Jochbein (dem grossen Wangenknochen auf der Höhe der Ohren) an und öffnen Ihren Kiefer passiv. D.h. Ihr Unterkiefer wird ausschliesslich durch Ihre Handbewegung geöffnet. Dabei öffnet sich auch Ihr Mund zu einem länglichen Oval. Wenn es so aussieht wie „Der Schrei“ von Edvard Munch, dann haben Sie es richtig gemacht. Prüfen Sie es vor dem Spiegel.

4) Machen Sie nun sanfte Kaubewegungen und murmeln Sie dazu leise „mm“ oder „mjam, mjam“. Am besten stellen Sie sich dabei Ihr Lieblingsgericht vor. Können Sie spüren wie die Bewegung Ihres Kiefers geschmeidiger geworden ist?

5) Wenn Sie nun Ihren so geölten Kiefer weiter auf Flexibilität trainieren möchten, lege ich Ihnen einen „A“ Vers des „kleinen Hey“ ans Herz. Der Text ist zwar schon über hundert Jahre alt, hat sich aber tausendfach bewährt. Sie werden sehen, es geht nicht um den Inhalt, sondern um die Leichtigkeit und Präzision beim Sprechen:

Barbara sass nah am Abhang
Sprach gar sangbar – zaghaft langsam;
Mannhaft kam alsdann am Waldrand
Abraham a Sancta Clara!

Wenn Sie also das nächste Mal „Ja“ sagen, dann trauen Sie sich, dabei beherzt den Mund zu öffnen und Ihrem „Ja“ Klang, Fülle und Nachdruck zu schenken. Mannhaft wie Abraham oder sangbar wie Barbara.

 

 

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Waldbaden für Ihre Lunge

Juli 15, 2019 von Sigrid Haas

Ihr Bronchialbaum wächst von oben nach unten und entspringt im Kehlkopf.

Ich hatte das grosse Glück, am Rande des Schwarzwalds aufzuwachsen. Wenn damals jemand zu mir gesagt hätte: „ich gehe waldbaden“ hätte ich mich wohl in ein wandelndes Fragezeichen verwandelt. Dabei hatte ich das jetzt so grossartig aus Japan importierte Wellness-Geheimnis schon von klein auf für mich entdeckt. Der Wald war nur einen Katzensprung von zuhause entfernt. Er war und ist eine Welt, die ich liebe: mit Geräuschen, Düften, Farbspielen und Empfindungen die es sonst nirgendswo gibt. Da geht das Herz auf und wie ich heute weiss, auch die Lunge.

Stellen Sie sich vor:  in Ihrer Lunge wächst einer der schönsten Bäume, die die Natur geschaffen hat. Es ist Ihr Bronchialbaum. Das Besondere an ihm ist, dass er genau umgekehrt funktioniert wie die Bäume im Wald. Einer erhabenen Buche ähnlich hat er die Wurzeln in der Luftröhre und verzweigt sich dann nach unten in den Weiten Ihrer Lungenlappen. Dabei bildet der Bronchialbaum 300 bis 500 Millionen Lungenbläschen- ein wahres Wunder!

Der Bronchialbaum in Ihrem Inneren und die Bäume, die Sie umgeben, stehen ein einem ständigen und lebensspendenden Austausch. Das ist unser Glück, denn:

  • Damit ein Baum leben kann, braucht er vor allem Wassesr, Licht  und Kohlendioxid aus der Atmosphäre. Im Gegenzug setzt er Sauerstoff frei.
  • Wir Menschen dagegen benötigen zum Leben Wasser, Nahrung und Sauerstoff.
    Im Gegenzug setzen wir Kohlendioxid frei.

Man könnte also sagen, dass die Hälfte Ihrer Atmung in Ihnen stattfindet und die andere Hälfte in den Bäumen. Sie haben eine innere Lunge und eine ausgelagerte Lunge. Genau deshalb fühlen Sie sich im Wald so wohl. Dort können Sie diesem Geben und Nehmen bewusst Aufmerksamkeit schenken.  Probieren Sie bei Ihrem nächsten Spaziergang im Wald oder im Park folgende Waldbade-Übung aus.

1) Finden Sie einen Baum, der Ihnen zusagt. Sie können sich unter ihn setzen und in seine Zweige hinaufschauen oder ihn aus etwas Abstand in voller Grösse betrachten.
2) Lauschen Sie Ihrer Atmung nach. Sagen Sie sich dabei innerlich: „ich atme aus und beschenke den Baum mit allem, was ich bin. Ich atme ein und bekomme die Lebensenergie des Baumes zurückgeschenkt. „
3) Spüren Sie, wie die Verbindung zwischen Ihnen und „Ihrem“ Baum mit jedem Atemzug wächst.

Es es ist ein einfacher und natürlicher Austausch, in dem Sie sich geborgen und Eins mit dem Universum fühlen können. Stärken Sie sich dadurch für schwierige Situationen oder tanken Sie einfach neue Energie für den restlichen Tag. Verbinden Sie sich über Ihre Atmung mit der Standhaftigkeit und Weisheit der Bäume.

Falls Sie das Thema Wald interessiert und Sie herausfinden möchten, wie die Bäume denken, leben und fühlen, empfehle ich Ihnen wärmstens die Lektüre von Peter Wohllebens: Das geheime Leben der Bäume. Sie werden den Wald auf eine ganz andere Weise sehen und lieben lernen.

Wenn Sie Ihre Wahrnehmung schärfen, kann in bestimmten Fällen aus einer gewöhnlichen Ansammlung von Bäumen ein wahrhaftiger Zauberwald werden. Nicht umsonst spielt der Wald in Märchen oft eine bedeutsame Rolle. Das bringt uns zu unserem nächsten Blog-Beitrag… demnächst in diesem Kino! Es geht darum, uns auch im Alltag immer wieder eine imaginäre Krone aufzusetzen und erhobenen Hauptes durchs Leben zu gehen. Nur dann kann unsere Stimme mühelos und königlich schwingen und klingen.

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Filed Under: Alle, Atmung, Lebensqualität Tagged With: atmen, beschwerdefrei, Energie, Entspannung, Regeneration, Stress, Übung, Wellness

Zwerchfell – die Diva in Ihrer Körpermitte

August 26, 2018 von Sigrid Haas

Das Zwerchfell liegt geschützt im Brustkorb. Bild: teachmeanatomy

Exklusiv- Interview mit dem Zwerchfell, Ihrer geheimen und kraftvollen Körpermitte, TEIL2

SH: Im ersten Teil unseres Gesprächs haben Sie von Ihrer Familiensituation  gesprochen. Doch nun zurück zu Ihnen. Wo und – wenn die Frage nicht zu indiskret ist – mit wem wohnen Sie?
ZF: Ich hatte das Glück, beim Evolutions-Lotto das grosse Los zu ziehen. Daher kam ich in die Körpermitte und bewohne einen riesigen Raum: dreidimensional! Doch ganz alleine geht es nicht. Deshalb habe ich ziemlich schnell eine WG aufgemacht. Über mir im Dachgeschoss wohnen die beiden Lungenflügel und dazwischen liegt der wichtigste Raum überhaupt: das Herz. Unter mir sind die Leber, Magen, die ganze Kompagnie der inneren Organe und der Darmtrakt zu finden.

SH: Haben Sie einen festen Parter an Ihrer Seite?
ZF: Ja, unbedingt. Die ganze WG würde in der Tat nicht funktionieren, wenn wir nicht einen stabilen Rahmen hätten. Um mich herum befindet sich der schützende Brustkorb, an dem ich mich festhalten kann. Ich fühle mich nur dann wohl, wenn seine kleinen Zwischenrippenmuskeln trainiert und insbesondere flexibel sind. Sonst kann ich mich nicht ordentlich bewegen, wenn ich mich in der Eintamung nach unten, seitlich und nach hinten ausdehnen möchte. Wenn mein Brustkorb durch äussere Angriffe unter Stress steht oder wieder mal stocksteif wird, weil er sein Stretching-Programm auslässt, kann es schon mal zu Knatsch kommen…aber bei welcher Paarbeziehung ist das nicht so?

SH: Wenn wir schon bei persönlichen Dingen sind: Warum achten Sie so extrem auf Ihre Privatsphäre? Paparazzis lassen Sie nicht an sich ran und auch sonst sind Sie nur schwer direkt greifbar…
ZF: (schmunzelt) Das liegt daran, dass alles Wesentliche für die Augen unsichtbar ist. Und es hat einen genetischen Grund: im Gegensatz zu anderen Körperteilen wie z.B. den Fingern habe ich nur wenige Nervenbahnen zugeteilt bekommen. Das heisst, dass ich tatsächlich nur für meinen Fanclub präsenter und leichter wahrnehmbar bin.

SH: Wie bekommt man Zugang zu Ihrem Fanclub?
ZF: Den Zugangscode bekommen Sie nur, wenn Sie ausgiebig lachen können. Ob Sie über etwas wirklich Witziges lachen oder sich nur dazu zwingen, zu lachen, ist mir persönlich egal. Wenn Sie lachen, komme ich in Bewegung und Sie können mich spüren – bis hin zum Muskelkater.

SH: Wie pflegen Sie die langfristig die Beziehung zu Ihren Fanclub-Mitgliedern?
ZF: Das geht aus Prinzip nur durch direkten Körperkontakt. Doch genau das wissen meine Fans zu schätzen. Wenn sie mir über effektives Training Zeit und Aufmerksamkeit schenken, bekommen sie eine dreifache Belohnung:
1) AUFRICHTUNG: ich ermögliche eine ideale Körperposition beim Sitzen, Gehen, Laufen und entlaste so die Rückenmuskulatur
2) RHYTHMUS: Anspanung, Dehnung und Pause wechseln sich ab, bei der Atmung und im Leben überhaupt. Müdigkeit und Burn-Out wandeln sich in Lebendigkeit und Sinnhaftigkeit.
3) AUSDRUCK: ich bin der Motor ihrer Präsenz und Leistungsfähigkeit beim Sprechen, Singen und beim Sport.

SH: Also dann…nichts wie ab zu Ihrem Fanclub! Über die Themen effektives Zwerchfelltraining, Burn out und Pausen im Alltag würde ich gerne bei anderer Gelegenheit nochmals mit Ihnen sprechen.
ZF: Sehr gerne!

 

 

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Filed Under: Alle, Atmung, Kommunikation, Lebensqualität, Präsenz, Sprechen, Stimme Tagged With: Atemrhythmus, atmen, Entspannung, Stimme, Stimme trainieren, Stress, Zwerchfell

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